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Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew

© dpa/Ekaterina Shtukina

„Neue“ Karte Osteuropas: Medwedew stellt Plan zur Aufteilung der Ukraine vor

Der russische Ex-Präsident Medwedew erklärt, dass „historische Teile“ Russlands „zurückkehren“ sollten. Nur einen kleinen Teil soll die Ukraine dem Plan nach behalten.

Der russische Ex-Präsident und stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, hat die Ukraine als Teil Russlands bezeichnet. Es sei zwar nicht möglich, die UdSSR wiederzubeleben, sagt er laut der Nachrichtenagentur Ria Novosti bei einer öffentlichen Rede in Sotschi im Rahmen eines Jugendfestivals. „Historische Teile“ Russlands sollten aber „nach Hause zurückkehren“. 

Medwedew zeigte Ria Novosti zufolge eine „neue“ Karte Osteuropas, die Teile der Ukraine als Teil anderer Staaten ausweist.

Auf der Karte wird die Region Winnyzja Rumänien zugeordnet, Uschgorod Ungarn und Lwiw, Iwano-Frankiwsk sowie Schytomyr Polen. Der Rest des Landes – auf der Abbildung Medwedews sind Odessa, Nikolajew, Tscherkassy, Tschernigow, Poltawa, Dnipro, Saporoschje, Sumy und Cherson eingezeichnet – soll demnach künftig Russland angehören. Einzig ein kleines Territorium um die Hauptstadt Kiew soll demnach als Ukraine zurückbleiben.

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Medwedew hatte eine solche Karte bereits im Juli 2022 auf seinem Telegram-Kanal veröffentlicht. Damals hatte der Ex-Präsident behauptet, so würden sich westliche Analytiker die Ukraine vorstellen. Danach hatte Medwedew wiederholt behauptet, Polen würde die Westukraine als sein Staatsgebiet beanspruchen.

Der Duma-Abgeordnete Viktor Sobolew widersprach Medwedew. Teile der Ukraine dürften nicht anderen Staaten überlassen werden, sagte er der kremlnahen Online-Zeitung „Gazeta.ru“. Er habe acht Jahre in der Westukraine in der Armee gedient. „Das sind unsere Leute“, sagte Sobolew, der Mitglied des Verteidigungsausschusses ist. „Wie können wir das Rumänien überlassen?“ Und er fügte hinzu: „Wir sind keine Brudervölker, wir sind ein Volk.“

Er stimme mit dem Präsidenten Wladimir Putin überein, erklärte Sobolew, der gesagt habe, früher oder später werden wir uns vereinigen. Es sei nicht richtig, „nicht-freundschaftliche Staaten“ durch Gebietsabtretungen zu stärken, sagte der Politiker mit Blick auf Polen und Rumänien. „Unsere großen Vorfahren haben zunächst das Russische Imperium, dann die Sowjetunion zusammengefügt. Ich denke nicht, dass wir irgendjemand etwas abgeben sollten.“

Medwedew wiederholte bei seinem öffentlichen Auftritt die Putinsche Rechtfertigung für den Angriffskrieg auf die Ukraine: Russland versuche nicht, seine Grenzen zu erweitern, indem es ukrainisches Territorium angreife, sondern werde dazu gezwungen. (Tsp, Reuters)

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