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Neue Sicherheitslücken?: Trump-Berater Waltz soll über 20 Signal-Chatgruppen eingerichtet haben
Vergangene Woche sorgte die Debatte über Angriffspläne gegen die Huthi-Miliz im Jemen durch US-Politiker auf der Messenger-App „Signal“ für Schlagzeilen. Doch offenbar war das kein Einzelfall.
Stand:
Offenbar ist die Affäre um die Nutzung der Messenger-App „Signal“ durch hochrangige Politiker der Trump Administration noch größer als gedacht. Das Nachrichtenmagazin „Politico“ berichtet, dass das Team des nationalen Sicherheitsberaters Mike Waltz regelmäßig Chats auf Signal einrichtet, um offizielle politische Arbeit zu Themen wie der Ukraine, China, Gaza, Nahostpolitik, Afrika und Europa zu koordinieren.
Dabei beruft sich das Medium auf vier Personen, die persönlich zu diesen Signal-Chats hinzugefügt wurden. Es soll über 20 solcher Chatgruppen gegeben haben, an denen die Quellen selbst teilgenommen haben, oder von deren Existenz sie wussten. Sie alle hätten Fälle gesehen, in denen sensible Informationen diskutiert wurden.
Offenbar ist die Nutzung der App mit fraglichen Sicherheitsstandards durch das nationale Sicherheitsteam der Trump-Administration häufiger als bisher bekannt.
Im März 2025 sorgte US-Sicherheitsberater Mike Waltz für weltweite Schlagzeilen, weil er versehentlich den Journalisten Jeffrey Goldberg zu einer Signal-Gruppe hinzufügte, in der hochrangige Regierungsmitglieder, darunter Vizepräsident J.D. Vance und Verteidigungsminister Pete Hegseth, geplante Militärschläge gegen die Huthi-Miliz im Jemen diskutierten. In diesem Chat wurden sensible Informationen wie Zielkoordinaten und Angriffszeitpunkte geteilt.
Bisher keine personellen Konsequenzen
Nachdem Goldberg die Panne öffentlich gemacht hatte, übernahm Waltz die volle Verantwortung für den Vorfall. Das Weiße Haus schloss die interne Untersuchung mit der Feststellung ab, dass keine weiteren Maßnahmen erforderlich seien. Personelle Konsequenzen folgten daraus bisher nicht.
Signal ist eine kostenlose, Ende-zu-Ende-verschlüsselte Messenger-App für Textnachrichten, Anrufe und Medien – bekannt für hohen Datenschutz und Sicherheit. Die App wird vor allem von Journalisten, Aktivisten und Datenschützern genutzt, da sie keine Metadaten speichert und keinerlei Werbung schaltet. Im Vergleich zu internen Kommunikationskanälen der Regierung ist sie jedoch relativ einfach zu hacken. (Trf)
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