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Papst Leo XIV. sparch am Sonntag erstmals das Gebet Regina Coeli von der Mittelloggia des Petersdoms. 

© Imago/NurPhoto/Jakub Porzycki

Update

„Nie wieder Krieg!“: Leo XIV. fordert in erstem Sonntagsgebet Frieden in der Ukraine und in Gaza

Am Donnerstag haben die Kardinäle den US-Amerikaner Robert Francis Prevost zum neuen Papst gewählt. Heute zeigte er sich zum zweiten Mal der Öffentlichkeit auf dem Petersplatz in Rom.

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Zweiter großer öffentlicher Auftritt von Leo XIV. auf dem Petersplatz: Der neue Papst hat ein Ende aller Kriege gefordert. „In dem heutigen dramatischen Szenario eines Dritten Weltkriegs in Stücken, wie Papst Franziskus wiederholt gesagt hat, wende auch ich mich an die Großen der Welt und wiederhole den immer aktuellen Appell: Nie wieder Krieg!“, erklärte er am Sonntag in Rom. Das erste Angelus-Gebet seiner Amtszeit hielt Leo XIV. von der Mittelloggia des Petersdoms aus.

Etwa 100.000 Menschen waren den italienischen Behörden zufolge auf den Petersplatz und die angrenzende Via della Conciliazione gekommen, um beim ersten Angelus des neuen Papstes dabei zu sein.

Leo XIV. betete am Grab von Franziskus

Wie sein Vorgänger forderte auch Leo XIV. einen „authentischen, gerechten und dauerhaften Frieden für die gemarterte Ukraine.“ Für den Gazastreifen appellierte er an die Konfliktparteien, einen sofortigen Waffenstillstand, humanitäre Hilfe für die Bevölkerung Gazas und die Freilassung aller israelischen Geiseln zu ermöglichen.

Das neue Oberhaupt der katholischen Kirche unterstrich außerdem die Notwendigkeit von Priestern und Ordensleuten. „Die Kirche braucht sie dringend!“, sagte der Papst. Es sei wichtig, „dass junge Männer und Frauen in unseren Gemeinden Annahme, ein offenes Ohr und Ermutigung auf ihrem Berufungsweg finden.“ Auch brauche es für sie glaubwürdige Vorbilder.

„Ich betrachte es als ein Geschenk Gottes, dass der erste Sonntag meines Dienstes als Bischof von Rom der Sonntag vom Guten Hirten ist, der vierte Sonntag in der Osterzeit“, sagte der Pontifex zu Beginn seiner Ansprache. An diesem Sonntag wird in der heiligen Messe immer das zehnte Kapitel des Johannesevangeliums verkündet, „in dem Jesus sich als der wahre Hirte offenbart, der seine Schafe kennt und liebt und sein Leben für sie hingibt“.

Der 69-jährige Robert Francis Prevost war am Donnerstag zum Oberhaupt der rund 1,4 Milliarden Katholiken weltweit gewählt worden. Der langjährige Leiter des Augustinerordens ist der erste US-Amerikaner im Papstamt, er hat darüber hinaus auch die peruanische Staatsbürgerschaft. Zuletzt war er Leiter der vatikanischen Behörde, die unter anderem für Bischofsernennungen zuständig ist.

Am Sonntagmorgen feierte der Papst die Messe in den vatikanischen Grotten unter dem Petersdom. Dort sind unter anderen seine verstorbenen Vorgänger Benedikt XVI., Johannes Paul I. und Paul VI. beigesetzt. Am Samstagabend hatte Leo bereits die Basilika Santa Maria Maggiore im Zentrum von Rom besucht und dort am Grab von Papst Franziskus eine weiße Rose niedergelegt. Franziskus war am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben.

Am Montag will der neue Papst die vielen Medienleute, die in Rom über Tod und Beisetzung von Franziskus sowie die Wahl eines Nachfolgers berichteten, in Audienz empfangen. (KNA, epd)

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