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Das US-Kriegsschiff USS Sampson (DDG 102) dockt in Panama City.

© AFP/MARTIN BERNETTI

Offenbar elf Tote: Trump verkündet US-Militärschlag gegen Schiff von Drogenschmugglern aus Venezuela

Die USA haben laut Donald Trump in der Karibik einen Militärschlag gegen ein Schmugglerboot aus Venezuela durchgeführt. Möge dies eine Warnung an alle sein, schrieb der US-Präsident dazu.

Stand:

Die USA haben einen „tödlichen Militärschlag“ gegen ein Schiff aus Venezuela durchgeführt, das Drogen geschmuggelt haben soll. Dies teilte US-Präsident Donald Trump am Dienstag (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz in Washington mit. Bei dem Angriff in „internationalen Gewässern“ seien elf Menschen getötet worden.

Kurz danach postete Trump ein Foto auf seinem Sozialen Netzwerk Truth Social, das das Boot zeigen soll.

„Heute früh haben die US-Streitkräfte auf meinen Befehl hin einen kinetischen Schlag gegen eindeutig identifizierte Drogenterroristen Tren de Aragua (TDA) im Zuständigkeitsbereich des SOUTHCOM durchgeführt“, schrieb er dazu. SOUTHCOM steht für „United States Southern Command“ und ist zuständig für alle Militäroperationen der USA in Süd- und Mittelamerika sowie in der Karibik. 

„Die TDA ist eine als ausländische terroristische Organisation eingestufte Vereinigung, die unter der Kontrolle von Nicolás Maduro operiert und für Massenmord, Drogenhandel, Sexhandel sowie Gewalt- und Terrorakte in den Vereinigten Staaten und der westlichen Hemisphäre verantwortlich ist“, erläuterte Trump. Möge der Militärschlag eine Warnung an alle sein, „die auch nur daran denken, Drogen in die Vereinigten Staaten von Amerika einzuführen. SEID VORSICHTIG!“ 

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Auch US-Außenminister Marco Rubio bestätigte den Angriff. Ihm zufolge legte das Boot in Venezuela ab und war zum Zeitpunkt der Attacke in der südlichen Karibik unterwegs. Ziel sei möglicherweise „Trinidad oder ein anderes Land“ gewesen.

Der Drogenschmuggel destabilisiere die gesamte Region, erklärte der Republikaner. „Der Präsident hat sehr deutlich gemacht, dass er die gesamte Stärke der Vereinigten Staaten nutzen wird, um diese Drogenkartelle zu verfolgen und auszurotten. Egal, von wo aus sie operieren. Egal, ob sie bislang straflos agieren konnten. Diese Tage sind vorbei.“

50
Millionen US-Dollar Belohnung haben die USA auf Hinweise ausgesetzt, die zur Festnahme des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro führen.

Zuletzt hatte sich der Konflikt zwischen Venezuela und den Vereinigten Staaten verschärft. Die USA hatten Medienberichten zufolge in den vergangenen Wochen mehrere Kriegsschiffe vor die venezolanische Karibikküste verlegt, um dort nach eigenen Angaben Drogenschmuggler abzufangen.

Zudem verdoppelte die US-Regierung die Belohnung für Informationen, die zur Festnahme des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro führen, auf bis zu 50 Millionen Dollar (etwa 43 Millionen Euro). Die US-Justiz wirft ihm vor, in den internationalen Drogenhandel verwickelt zu sein.

Maduro über US-Militärpräsenz: „größte Bedrohung“

Maduro bezeichnete die US-Militärpräsenz in der Karibik als „größte Bedrohung“ seit einem Jahrhundert bezeichnet. „Venezuela steht vor der größten Bedrohung, die unser Kontinent in den letzten 100 Jahren erlebt hat“, sagte er am Montag bei einer Pressekonferenz vor ausländischen Korrespondenten. „Acht Kriegsschiffe mit 1200 Raketen und ein Atom-U-Boot zielen auf Venezuela. Es ist eine extravagante Bedrohung. Nicht zu rechtfertigen, unmoralisch und absolut kriminell“, sagte er. Im Falle eines Angriffs durch die USA drohte er mit bewaffnetem Widerstand.

Maduro hatte zuvor angekündigt, zusätzliche Milizionäre rekrutieren zu wollen. Die Miliz verfügt derzeit nach eigenen Angaben über rund 4,5 Millionen Mitglieder. Zu ihr gehören neben Reservisten auch zahlreiche Mitglieder der sozialistischen Regierungspartei, Mitarbeiter von staatlichen Unternehmen und Rentner. Sicherheitsexperten bezweifeln die militärische Schlagkraft der Miliz.

(mit dpa)

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