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Etiketten mit der Aufschrift „Außer Betrieb“ sind an den Zapfsäulen einer Tankstelle im Zentrum von Budapest am 06. Dezember 2022 zu sehen. - Eine Treibstoffknappheit hat zu „Panikkäufen“ an ungarischen Tankstellen geführt, sagte der ungarische Energieriese MOL am Dienstag und machte dafür die von der Regierung von Premierminister Viktor Orbán verordneten Preisobergrenzen verantwortlich.

© AFP/ATTILA KISBENEDEK

Orbán macht EU verantwortlich: Ungarn schafft Preisdeckel für Benzin wieder ab

Die Benzinversorgung sei in Ungarn am Dienstag zusammengebrochen. Schuld an der Situation sei laut Ministerpräsident Viktor Orbán das EU-Ölembargo gegen Russland.

Stand:

Nach Chaos an vielen Tankstellen des Landes hat die ungarische Regierung einen von ihr eingeführten Preisdeckel für Benzin wieder abgeschafft.

Dieser Schritt sei auf Vorschlag des Mineralölkonzerns MOL vollzogen worden und gelte mit sofortiger Wirkung, teilte am Dienstagabend der Stabschef von Ministerpräsident Viktor Orbán, Gergely Gulyas, mit. Er machte zugleich das von der Europäischen Union (EU) gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs verhängte Ölembargo für die Situation verantwortlich.

In ganz Ungarn war am Dienstag die Benzinversorgung mehr oder weniger zusammengebrochen. Medien berichteten von Panikkäufen und veröffentlichten aus vielen Orten Fotos von langen Autoschlangen vor den Tankstellen. Auch in der Hauptstadt Budapest gab es nach Angaben eines AFP-Reporters an vielen Tankstellen kein Benzin.

Ungarn hatte im November 2021 einen Oberpreis von umgerechnet rund 1,17 Euro pro Liter Benzin (95 Oktan) eingeführt. Diese alle drei Monate überprüfte Maßnahme wurde zuletzt im September erneut verlängert und sollte eigentlich vorerst bis Ende des Jahres gelten.

Experten zufolge führte der Preisdeckel aber unter anderem dazu, dass internationale Mineralölkonzerne ihre Lieferungen nach Ungarn reduzierten und es dadurch zu einem Kraftstoffmangel im Land kam.

Der MOL-Konzern sprach am Dienstag von einem Importrückgang von 30 Prozent, zudem verschärften ihm zufolge Reparaturarbeiten an einer der Raffinerien des Landes die Situation. (AFP)

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