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Die Flaggen von Deutschland und China wehen nahe dem Reichstagsgebäude.

© dpa/Kay Nietfeld

Peking fordert Respekt nach Wadephul-Absage: Bundesregierung wünscht sich weiter „konstruktiven Austausch“ mit China

Am Freitag hatte Bundesaußenminister Wadephul seine China-Reise überraschend verschoben. Peking äußert sich nun wenig begeistert. Die Bundesregierung versucht, die Wogen zu glätten.

Stand:

Die Bundesregierung erwartet keine größere Beeinträchtigung der Zusammenarbeit mit China durch die kurzfristige Verschiebung der Reise von Außenminister Johann Wadephul (CDU) nach Peking.

Der stellvertretende Regierungssprecher Steffen Meyer sagte, er sehe „durch die Verschiebung da keinen großen Einfluss auf die weitere Politik der Bundesregierung“. Man habe weiterhin Interesse an einem „respektvollen und guten Austausch“ mit der chinesischen Regierung.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amts ergänzte: „Wir wollen eng zusammenarbeiten, sind sie an einem konstruktiven Austausch interessiert und dann ist es auch klar: China und Deutschland brauchen diese Zusammenarbeit beide.“

Wadephul möchte nun möglichst bald mit seinem chinesischen Amtskollegen telefonieren. Einen Termin dafür gibt es aber noch nicht. Unklar blieb auch, ob die Verschiebung Konsequenzen für die Reisepläne von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat, dessen Antrittsbesuch in Peking noch aussteht.

Meyer stellte klar, dass eine Reise des Außenministers keine zwingende Voraussetzung für eine Reise des Bundeskanzlers sei: „Solche Vorbedingungen gibt es nicht.“

Wadephul hatte am vergangenen Freitag kurzfristig eine eigentlich für heute und morgen geplante China-Reise verschoben. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin begründete die Verschiebung damit, dass Peking außer einem Treffen des Ministers mit Außenminister Wang Yi keine hinreichenden weiteren Termine bestätigt habe.

Peking verlangt Respekt

Die chinesische Regierung hatte daraufhin Respekt eingefordert. Als wichtige Volkswirtschaften der Welt biete die Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland Vorteile für beide Seiten, sagte Außenamtssprecher Guo Jiakun in Peking.

Insbesondere in der aktuellen Situation sollten Deutschland und China gegenseitigen Respekt und Gleichberechtigung wahren und die beiderseitigen Beziehungen auf dem „richtigen Weg vorantreiben“, sagte er.

Angesprochen darauf, ob die Entscheidung aus Berlin für Spannung im deutsch-chinesischen Verhältnis sorgen werde, betonte Guo, China betrachte die Beziehungen zu Deutschland aus einer strategischen und langfristigen Perspektive. (dpa)

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