
© AFP/JIM WATSON
Politisches Comeback: Ex-Präsident Joe Biden will wieder mitmischen
Nach seinem Ausscheiden als US-Präsident streckt Joe Biden die Fühler für ein Comeback aus. Zwar strebt der Vorgänger Donald Trumps kein Amt an, einbringen will er sich trotzdem.
Stand:
Noch im vergangenen Sommer hatte ihn seine Partei zum Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen gedrungen. Nun will er den Demokraten trotzdem wieder helfen. Die Rede ist von Joe Biden. Der steht dem amerikanischen Nachrichtensender NBC vor einem politischen Comeback.
Demnach soll der 46. Präsident der Vereinigten Staaten einigen führenden Demokraten seine aktive Unterstützung im Vorfeld der Kongresswahlen im November 2026 mitgeteilt haben. Biden wolle Gelder sammeln, Wahlkampf betreiben und alles Notwendige tun, dass die Demokraten verlorenen Boden zurückgewinnen. Auch mit dem Vorsitzenden der Demokratischen Partei, Ken Martin, soll er seine Pläne bereits besprochen haben.
Die ehemalige First Lady Jill Biden ist laut NBC ebenfalls bereit, Wahlkampf zu machen und Geld für andere Demokraten zu sammeln. Beide Bidens schreiben aktuell jeweils an einem Buch.
Um den 82-Jährigen ist es seit seinem Ausscheiden als US-Präsident deutlich ruhiger geworden. Da es Zweifel an seinen körperlichen und geistigen Fähigkeiten gab, musste Biden im Präsidentschaftsrennen seiner damaligen Vize-Präsidentin Kamala Harris den Vortritt lassen. Die Folgen sind bekannt: Harris unterlag Trump und der zog im Januar erneut ins Weiße Haus ein.
Trump reagierte auf die Pläne seines Vorgängers wie sooft mit Häme. „Ich hoffe es“, sagte er im Oval Office auf eine entsprechende Frage eines Journalisten.
Doch auch bei den Demokraten reagierte man mit gemischten Gefühlen. „Wer will schon Joe Biden zurück im Spiel haben“, zitiert NBC ein wichtigen Biden-Unterstützer, der nur anonym offen über ihn sprechen wollte. Er symbolisiere die Vergangenheit der Partei, nicht die Zukunft. Andere Parteimitglieder attestieren ihm immer noch eine gewisse Strahlkraft.
„Wenn Sie irgendeinen Parteivorsitzenden eines Bundesstaates anrufen und ihn fragen würden, ob er Joe Biden als Hauptredner für sein jährliches Abendessen haben möchte, würde die Antwort ja lauten“, sagte Jane Kleeb, stellvertretende Vorsitzende der Partei, in einem Interview: „Er wird von der Partei und von den Wählern geliebt.“ (fki)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: