zum Hauptinhalt
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, gibt der polnischen Presseagentur, dem polnischen Fernsehen und dem polnischen Rundfunk ein Interview während seines Besuchs.

© dpa/Leszek Szymanski

Putin am Zug: Selenskyj erwartet bis Mittwoch russische Antwort auf neuen Friedensplan-Entwurf

Die USA und die Ukraine haben einen 20-Punkte-Friedensplan ausgearbeitet. Selenskyj sieht nun den Kreml am Zug – und macht ein Angebot zum Donbass.

Stand:

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet eine russische Antwort auf den jüngsten Entwurf eines zwischen Washington und Kiew vereinbarten 20-Punkte-Friedensplans zur Beendigung des Krieges in der Ukraine.

Wir werden eine russische Reaktion erhalten, nachdem die Amerikaner mit ihnen gesprochen haben“, sagte Selenskyj am Mittwoch vor Journalisten.

Der „New York Times“ („NYT“) zufolge wird die Antwort bis Mittwochabend erwartet. Demnach erklärte Selenskyj außerdem seine Bereitschaft zum Abzug der Truppen aus Donezk, um eine entmilitarisierte Zone zu schaffen. Er sprach in diesem Zusammenhang offenbar von einer „freien Wirtschaftszone“.

Russland hat die Region bisher nicht komplett erobert. Dort befindet sich der „ukrainische Festungsgürtel“ aus vier Städten als letzte Verteidigungslinie im wichtigen Donbass, zu dem neben Donezk noch die Region Luhansk gehört. Selenksyjs Vorstellung nach könnte die entmilitarisierte Zone auch die zum „Festungsürtel“ zählenden Städte Slowjansk und Kramatorsk umfassen.

„NYT“: Selenskyj bereit zu Rückzug aus Donezk

Auch Russland müsste seine Truppen dafür entsprechend zurückziehen, doch bisher scheint der Kreml am Ziel der vollen Kontrolle über den Donbass festzuhalten.

Der Vorschlag gehört der „NYT“ zufolge zum 20-Punkte-Plan. Der Entwurf umfasse ein breites Spektrum von Themen, von möglichen territorialen Vereinbarungen über Sicherheitsgarantien, mit denen Kiew künftige russische Aggressionen verhindern will, bis zu Plänen für den Wiederaufbau des vom Krieg zerstörten Landes.

Dem Bericht nach zeigte sich Selenskyj vorsichtig optimistisch, dass Russland den neuen Vorschlag nicht zurückweist. „Sie können Präsident Trump nicht sagen: ‚Sehen Sie, wir sind gegen eine friedliche Lösung‘“, erklärte er gegenüber Reportern. „Das heißt, wenn sie versuchen, alles zu blockieren, dann müsste Präsident Trump uns schwer bewaffnen und gleichzeitig alle möglichen Sanktionen gegen sie verhängen.“ Tatsächlich hält der Kreml bisher jedoch an seinen Maximalforderungen fest.

Am Wochenende hatten Vertreter der USA, der Ukraine und Russlands getrent voneinander im US-Bundesstaat Florida über ein Ende des russischen Angriffskriegs beraten. (AFP/TMA)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })