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Putin am 12. September bei einem Treffen in St. Petersburg.

© AFP/MIKHAIL METZEL

„Putin will den Krieg schnell beenden“: Russische Luftangriffe nehmen offenbar stark zu – vor allem seit Trumps Amtsantritt

Die Ukraine wird dieses Jahr von mehr russischen Drohnen attackiert als jemals zuvor, zeigt eine Analyse. Der Kreml scheint Tempo zu machen – womöglich auch aus Angst vor einem wirtschaftlichen Einbruch.

Stand:

Acht Monate nach Amtsantritt haben die diplomatischen Bemühungen von US-Präsident Donald Trump keinen Frieden oder Waffenstillstand in der Ukraine gebracht. Ganz im Gegenteil. Die Zahl der Attacken mit massenweise Drohnen hat seit Jahresbeginn stark zugenommen, wie aus einer Analyse der amerikanischen Denkfabrik „Center for Strategic and International Studies“ hervorgeht.

Unter anderem die „Washington Post“ berichtet darüber. Der Kreml sei davon überzeugt, keine weiteren Sanktionen der USA befürchten zu müssen, heißt es als eine Begründung. Tatsächlich fällt Trump seit Monaten mit lediglich unkonkreten Drohungen in Richtung Moskau auf.

Teils stiegen die Drohnenangriffe sogar direkt nach Trumps Gesprächen stark an, zuletzt nach dem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im August in Washington.

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Seit Jahresbeginn hat Russland laut „New York Times“ mehr als 34.000 Drohnen und Attrappen gegen die Ukraine eingesetzt – das seien fast neunmal so viele wie im Vorjahreszeitraum. Der bislang größte kombinierte Luftangriff bestand laut „Washington Post“ aus mehr als 800 Drohnen und Raketen.

Hinter Attacken wie diesen sieht die Denkfabrik „Center for Strategic and International Studies“ den Versuch, die Ukraine zu schwächen und die Entschlossenheit des Westens auf die Probe zu stellen. Doch es könnte einen weiteren Grund für den auffälligen Anstieg der Angriffe geben.

Moskau setzt darauf, dass die Ukraine schneller bricht als die russische Wirtschaft

In der russischen Führung wachse die Ansicht, dass eine Kapitulation Kiews in den kommenden Monaten möglich ist, sollte der militärische Druck groß genug sein. „Putin hat es eilig. Er will den Krieg so schnell wie möglich beenden, aber zu seinen Bedingungen“, wird die russische Politikwissenschaftlerin Tatiana Stanovaya in der „Washington Post“ zitiert. Dabei könnte auch die russische Wirtschaft eine entscheidende Rolle spielen, meint die Expertin.

Je länger der Krieg dauert, desto größer werden der Preis und die systemischen Risiken für die russische Wirtschaft“, sagte Stanovaya. Russland leidet infolge des Angriffskriegs unter einer starken Inflation, was unter anderem daran liegt, dass Arbeitskräfte knapp geworden und die Löhne daher gestiegen sind.

Einer von der „Washington Post“ zitierten Umfrage zufolge sind 66 Prozent der Russen inzwischen für Friedensgespräche zur Beendigung des Kriegs – ein Rekordwert. Nur noch 27 Prozent sind für eine Fortführung der Invasion. (TMA)

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