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Ein von der nordkoreanischen Regierung zur Verfügung gestellte Foto zeigt den angeblichen Test einer Rakete mit einem Testsatelliten auf dem Sohae-Satellitenstartplatz.

© Uncredited/KCNA via KNS/AP

Rakete stürzte ins Meer: Nordkorea räumt misslungenen Start eines Aufklärungssatelliten ein

Pjöngjang hatte am Dienstag angekündigt, einen Spionagesatelliten ins All schießen zu wollen. Die US-Regierung wirft dem Regime den Test ballistischer Raketentechnik vor.

Der selbst erklärten Atommacht Nordkorea ist anscheinend der Start eines Satelliten für militärische Zwecke misslungen. Laut Staatsmedien sollte er mit einer mehrstufigen Trägerrakete ins All gebracht werden, die nach der Abtrennung der ersten Stufe aber ins Meer zwischen der koreanischen Halbinsel und China gestürzt sei.

Das berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Mittwoch. Nach Überprüfung der Fehlerquellen solle so bald wie möglich ein weiterer Start erfolgen.

Der Generalstab in Südkorea sprach von einem „nicht normalen Flug“ der nordkoreanischen Rakete, die am Morgen (Ortszeit) von der Westküste des Nachbarlandes abgehoben sei.

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Unruhe in Seoul, Kritik aus den USA

Der Raketenstart sorgte in der Millionenmetropole Seoul kurzzeitig für Unruhe: In der südkoreanischen Hauptstadt waren Alarmsirenen zu hören, in Textnachrichten wurden die Einwohner aufgerufen, sich auf eine Evakuierung vorzubereiten. Der Alarm wurde später zurückgezogen. Es habe sich um einen Fehler gehandelt, teilte das Innenministerium mit.

Die US-Regierung hat Nordkoreas Start einer mehrstufigen Rakete „aufs Schärfste“ verurteilt. „Bei diesem angeblichen Weltraumstart wurden Technologien eingesetzt, die in direktem Zusammenhang mit dem nordkoreanischen Programm für ballistische Interkontinentalraketen stehen“, teilte der nationale Sicherheitsrat am Dienstagabend (Ortszeit) mit.

Deeskalation mit diplomatischen Mitteln sei immer noch möglich, aber Pjöngjang müsse seine provokativen Handlungen sofort einstellen.

Der Raketenstart erhöhe die Spannungen in der Region und könne die Sicherheitslage destabilisieren, hieß es weiter. „Die Vereinigten Staaten werden alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit des amerikanischen Heimatlandes und die Verteidigung unserer Republik Korea und der japanischen Verbündeten zu gewährleisten.“

Nordkorea hatte am Dienstag angekündigt, im Juni einen Spionagesatelliten ins All schießen zu wollen. Dieser werde benötigt, um militärische Bewegungen der USA und ihrer Verbündeten in Echtzeit zu verfolgen, berichtete KCNA unter Berufung auf einen ranghohen Militär.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte Mitte Mai den ersten militärischen Spionagesatelliten seines Landes inspiziert und grünes Licht für den „künftigen Aktionsplan“ gegeben. 2021 hatte er die Entwicklung eines militärischen Spionagesatelliten als eines der zentralen Projekte im Verteidigungsbereich bezeichnet.

Südkorea und die USA werteten dies als mutmaßlich bevorstehenden Test einer Rakete mit ballistischer Raketentechnik. UN-Beschlüsse verbieten Nordkorea den Start ballistischer Raketen, da sie je nach Bauart auch mit einem Atomsprengkopf bestückt werden können.

Nach einer beispiellosen Serie von Raketentests im vergangenen Jahr hat Nordkorea auch in diesem Jahr wieder mehrfach atomwaffenfähige Raketen getestet. Das Land unterliegt wegen seines Atomwaffenprogramms internationalen Sanktionen. (dpa, AFP)

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