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Rapper wegen Prostitution verurteilt: Trump bestätigt Gnadengesuch von Sean Combs
Donald Trump gibt an, ein Begnadigungsersuchen des verurteilten US-Rappers Sean „Diddy“ Combs erhalten zu haben. Auch eine weitere prominente Person in Haft hofft auf die Gnade des US-Präsidenten.
Stand:
Der im Zusammenhang mit Prostitution zu einer Gefängnisstrafe von vier Jahren und zwei Monaten verurteilte US-Rapper Sean „Diddy“ Combs hofft offenbar weiterhin auf eine Begnadigung durch Donald Trump. Der US-Präsident sagte am Montag (Ortszeit) im Oval Office, dass ihn „viele Leute (...) um Begnadigungen gebeten“ hätten. Darunter sei auch „Puff Daddy – er hat mich auch um eine Begnadigung gebeten“.
Bereits im August hatte Combs Anwältin in einem Interview mit CNN gesagt, „Kontakt aufgenommen und Gespräche über eine Begnadigung geführt“ zu haben. Trump deutete damals allerdings an, dass er den 55-Jährigen wahrscheinlich nicht begnadigen wird.
Aber als ich für das Amt kandidierte, war er (Sean „Diddy“ Combs) mir sehr feindselig gesinnt.
US-Präsident Donald Trump
„Ich habe mich gut mit ihm verstanden und er schien ein netter Kerl zu sein“, sagte Trump in einem Interview mit Newsmax. „Aber als ich für das Amt kandidierte, war er mir sehr feindselig gesinnt.“ Auf die Frage, ob das bedeute, dass er nicht geneigt sei, Combs zu begnadigen, antwortete Trump: „Ich würde sagen, ja.“ Combs hatte im Wahlkampf 2020 Joe Biden gegen Trump unterstützt.
Combs muss halbe Million US-Dollar zahlen
In einem aufsehenerregenden Prozess sprachen Geschworene Combs Anfang Juli teilweise schuldig. Sie befanden ihn aber nur im Zusammenhang mit Prostitution schuldig – dem am wenigsten schwerwiegenden Anklagepunkt. Zu den Anklagepunkten der Verschwörung zur organisierten Kriminalität sowie des Menschenhandels entschieden die Geschworenen auf unschuldig. Wäre der Rapper in allen Punkten für schuldig befunden worden, hätte ihm eine lebenslange Freiheitsstrafe gedroht.
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Der New Yorker Richter Arun Subramanian verkündete am Freitag das Strafmaß gegen Combs. Neben der hohen Gefängnisstrafe verhängte er zudem die höchstmögliche Geldstrafe in Höhe von einer halben Million US-Dollar (rund 425.000 Euro). Combs habe schwerwiegende Straftaten begangen und zwei Frauen bleibend geschädigt, führte der Richter aus. Sexualdelikte müssten mit einer entsprechend hohen Strafe belegt werden, um Opfern und Tätern gleichermaßen die Botschaft zu vermitteln, dass Täter zur Rechenschaft gezogen werden.
Combs Verteidigung hat bislang nicht auf Trumps Äußerungen reagiert. Nach dem Urteilsspruch kündigten sie allerdings an, Berufung einzulegen.
Epstein-Vertraute hofft auf Begnadigung
Combs ist nicht die einzige prominente Person, die auf eine Begnadigung durch den US-Präsidenten hofft: Ghislaine Maxwell, die Vertraute des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, war 2022 wegen Beihilfe zum sexuellen Missbrauch Minderjähriger zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Anfang August war sie eine Woche nach einem Gespräch mit dem stellvertretenden US-Justizminister Todd Blanche in ein Gefängnis mit der niedrigsten Sicherheitsstufe verlegt worden.
Auf die Frage einer Reporterin, ob er Maxwell begnadigen würde, schloss Trump am Montag (Ortszeit), eine Begnadigung nicht aus. „Ich habe den Namen schon so lange nicht mehr gehört. Ich kann sagen, dass ich mir das ansehen müsste“, erklärte er. „Ich werde mit dem Justizministerium sprechen.“ (dak mit Agenturen)
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