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Palästinenser kehren aus dem Süden nach Gaza-Stadt zurück.

© REUTERS/Mahmoud Issa

Riesige Menschenkolonne: Tausende Palästinenser kehren nach Beginn der Waffenruhe nach Gaza-Stadt zurück

Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas ist am Freitag in Kraft getreten. Zahlreiche vertriebene Palästinenser machen sich nun in Scharen auf den Weg zurück nach Gaza-Stadt.

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Nach Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas sind am Freitag Tausende vertriebene Palästinenser in ihre verlassenen Heimatorte zurückgeströmt. Eine riesige Menschenkolonne bewegte sich durch Schutt und Staub nach Norden in Richtung Gaza-Stadt, nachdem die israelische Armee mit dem Rückzug aus Teilen des Küstenstreifens begonnen hatte.

Die Freude über das Ende der Kämpfe war jedoch von dem Ausmaß der Zerstörung nach zwei Jahren Krieg überschattet. „Gott sei Dank steht mein Haus noch“, sagte der 40-jährige Ismail Sajda. „Aber der Ort ist zerstört, die Häuser meiner Nachbarn sind zerstört, ganze Stadtteile sind verschwunden.“

Viele Gaza-Bewohner werden ihre Heimat in Schutt und Asche vorfinden.

© AFP/Bashar Taleb

Das israelische Militär teilte mit, die Waffenruhe sei um 12.00 Uhr Ortszeit (11.00 Uhr MESZ) in Kraft getreten. Binnen 24 Stunden muss sie der Vereinbarung zufolge umgesetzt sein. Die erste Phase der von US-Präsident Donald Trump vermittelten Initiative sieht vor, dass die israelischen Truppen sich aus den großen städtischen Gebieten des Gazastreifens zurückziehen, aber weiterhin etwa die Hälfte des Küstengebiets kontrollieren.

Israel warnt Gaza-Bewohner

Das israelische Militär rief die Bewohner auf, die von der Armee kontrollierten Gebiete zu meiden. „Halten Sie sich an die Vereinbarung und sorgen Sie für Ihre Sicherheit“, sagte ein Militärsprecher.

Eine riesige Menschenkolonne bewegte sich durch Schutt und Staub nach Norden in Richtung Gaza-Stadt.

© AFP/Bashar Taleb

Zudem erklärte das israelische Militär, die Hamas sei nicht mehr die starke militante Gruppe, deren Überfall auf Israel den zweijährigen Krieg ausgelöst habe. „Die Hamas ist an jedem Ort besiegt worden, an dem wir gegen sie gekämpft haben“, sagte Militärsprecher Effie Defrin.

Dem Abkommen zufolge soll die Hamas innerhalb von 72 Stunden nach Inkrafttreten der Waffenruhe die 20 noch lebenden israelischen Geiseln freilassen. Danach will Israel 250 Palästinenser, die lange Haftstrafen verbüßen, sowie 1700 weitere, die während des Krieges festgenommen wurden, freilassen.

Trotz der Waffenruhe bleiben die Positionen der Konfliktparteien verhärtet. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, die israelischen Truppen würden im Gazastreifen bleiben, um sicherzustellen, dass das Gebiet entmilitarisiert und die Hamas entwaffnet werde.

Der im Exil lebende Hamas-Chef für den Gazastreifen, Chalil al-Haja, erklärte hingegen, er habe von den USA und anderen Vermittlern Garantien erhalten, dass der Krieg vorbei sei. Bislang weigert sich die militante Palästinenser-Organisation, ihre Waffen abzugeben. (Reuters)

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