zum Hauptinhalt
„Unser Beruf ist es, die Heimat zu verteidigen.“ – Mit Plakaten wie diesem wirbt Russlands Armee um neue Kämpfer.

© Reuters/Evgenia Novozhenina

Tagesspiegel Plus

Russische Finanzexpertin im Interview: „Offenbar hat der Kreml nur für eine Sache genug Geld“

Alexandra Prokopenko erklärt, wie lange Moskau das Wettrüsten noch aushält, welche Sanktionen Europa mehr schaden als nützen – und was die russische Wirtschaft nach dem Krieg erwartet.

Stand:

Frau Prokopenko, im Entwurf für den russischen Haushalt 2025 sinken die Einnahmen aus dem Verteidigungsbereich nicht wie ursprünglich geplant, sondern steigen auf ein Rekordhoch. Waren Sie überrascht?
Nein, leider gibt es wenig Überraschendes in diesem Haushalt. Ich sage schon seit geraumer Zeit, dass die Militärausgaben auf jeden Fall weiter steigen werden – unabhängig davon, was auf dem Schlachtfeld passiert. Die Tatsache, dass es zuvor eine Ausgabenkürzung gab, war nichts anderes als die Hoffnung des Finanzministeriums im Jahr 2023, dass sich vielleicht bis 2025 alles von selbst regeln würde. Einzig überraschend ist, dass die Sozialausgaben nicht nur real, sondern auch nominell gekürzt werden. Offenbar hat der Kreml unter den derzeitigen Bedingungen nur für eine Sache genug Geld.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })