zum Hauptinhalt
Ein Porträt des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin.

© dpa/Alexander Zemlianichenko

Untersuchung durch russische Ermittler: Tod von Wagner-Chef Prigoschin durch DNA-Test bestätigt

Der Chef der russischen Söldnertruppe starb bei einem Flugzeugabsturz. Die Ursache ist bisher unklar. Sicher scheint nun aber, dass er an Bord der Maschine war.

Russische Ermittler bestätigen die Identität von Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin an Bord des abgestürzten Flugzeugs. Das hätten DNA-Tests ergeben, teilte das Ermittlungskomitee am Sonntag mit.

Nach dem Flugzeugabsturz hatten russische Ermittler nach eigenen Angaben neben den Leichen der zehn Opfer auch Flugschreiber der Maschine an der Absturzstelle gefunden. „Die Flugschreiber wurden von den Ermittlern sichergestellt“, teilte die russische Ermittlungskommission am Freitag im Onlinedienst Telegram mit.

Beim Absturz eines Privatflugzeugs in der russischen Region Twer waren am Mittwoch nach russischen Behördenangaben alle zehn Insassen ums Leben gekommen. Den Behörden zufolge stand Söldnerführer Prigoschin ebenso wie sein Stellvertreter Dmitri Utkin auf der Passagierliste.

Seit dem Absturz gibt es Spekulationen, dass es sich um einen Anschlag auf den Wagner-Chef gehandelt haben könnte. Der Kreml wies jegliche Vermutungen über eine Verwicklung in den Fall als „absolute Lüge“ zurück.

Putin sprach von „schweren Fehlern“ Prigoschins

Genau zwei Monate vor dem Flugzeugabsturz hatte Prigoschin seine Söldner in einem Aufstand Richtung Moskau marschieren lassen. Ziel war laut Prigoschin der Sturz der russischen Armeeführung und von Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Nach einem Tag hatte der Wagner-Chef den Aufstand jedoch wieder abgeblasen, im Gegenzug wurde ihm Straffreiheit zugesichert.

In der Ukraine und im Westen wird gemutmaßt, dass der Kreml den in Ungnade gefallenen Prigoschin beseitigen wollte. Der eng mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verbündete belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko sagte zu den Spekulationen, er halte es nicht für möglich, dass der russische Präsident Wladimir Putin hinter Prigoschins mutmaßlichem Tod stecke. Der Flugzeugabsturz sei eine „zu grobe und unprofessionelle Arbeit“, als dass Putin dahinterstecken könnte.

Putin selbst, der Prigoschin wegen der bewaffneten Rebellion vor zwei Monaten als Verräter bezeichnet hatte, hatte am Donnerstagabend in der Vergangenheitsform über den Söldnerführer gesprochen. Dieser sei ein „fähiger“ Mann gewesen, der „schwere Fehler“ begangen habe.

Bis zu der kurzzeitigen Rebellion hatte die Wagner-Gruppe eine große Rolle in der russischen Offensive gegen die Ukraine gespielt - vor allem im Kampf um Bachmut. Putin hatte am Freitag ein Dekret unterzeichnet, wonach Mitglieder russischer paramilitärischer Organisationen wie der Söldner-Truppe Wagner künftig einen Treueeid auf den russischen Staat ablegen müssen. (AFP/Reuters)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false