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Schiff der russischen Schattenflotte vor Rügen: Zoll beschlagnahmt offenbar Öltanker „Eventin“
Der Öltanker war im Januar manövrierunfähig nördlich von Rügen getrieben und abgeschleppt worden. Seitdem liegt er vor Sassnitz.
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Der deutsche Zoll hat offenbar einen Tanker der russischen Schattenflotte beschlagnahmt. Das berichtet der „Spiegel“. Dabei handle es sich um das Schiff „Eventin“, das Mitte Januar manövrierunfähig nördlich von Rügen trieb und daraufhin abgeschleppt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war ein Ölaustritt aus dem Tanker befürchtet worden. Seitdem liegt er vor Sassnitz.
Die „Eventin“ ist Baujahr 2006 und steht auf einer Liste der Umweltorganisation Greenpeace mit Schiffen der sogenannten russischen Schattenflotte. Mit solchen Schiffen wird russisches Öl exportiert. Sie sind oft überaltert.
Dem „Spiegel“ zufolge planen die Behörden jetzt, wie das Rohöl aus der „Eventin“ sicher abgepumpt werden kann. Die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern sorge sich um negative Auswirkungen für Umwelt und Tourismus und würde das Schiff gerne loswerden.
Tanker sind Sicherheitsrisiko
Mit russischem Öl beladene Tanker in der Ost- und Nordsee werden in Sicherheitskreisen schon länger als Risiko eingestuft. Auch Umweltschützer und Politiker aus Küsten-Wahlkreisen betrachten die oft maroden Schiffe als Gefahr.
Schattenflotte heißt sie deshalb, weil die Tanker oft unter den Flaggen afrikanischer und zentralamerikanischer Staaten fahren. Sie transportieren Moskaus Rohöl, das so westliche Sanktionen auf russische Exporte umgeht. Die „Eventin“ zum Beispiel fuhr unter der Flagge Panamas. (Tsp)
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