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Verbrannt oder mit Macheten angegriffen: Islamistische Terrormiliz tötet 40 Menschen an Schule in Uganda
Hinter dem Überfall soll den Behörden zufolge die islamistische Terrormiliz ADF stecken. Nach dem Rebellenangriff sollen mehrere Kinder, vornehmlich Mädchen, entführt worden sein.
Stand:
Bei einem Angriff auf eine Schule im Südwesten Ugandas sind Medienberichten zufolge mindestens 41 Menschen, zumeist Schüler, getötet worden.
Der Fernsehsender NBS Television meldete am Samstag unter Berufung auf örtliche Behörden, dass acht Personen verletzt und derzeit noch in einem kritischen Zustand seien. Nach dem Überfall sollen einige Kinder entführt worden sein.
Die Behörden vermuteten hinter der Attacke Rebellen der ADF (Allied Democratic Forces), die Verbindungen zum zentralafrikanischen Ableger der islamistischen Terrormiliz Islamischer Staat haben sollen.
Mädchen entführt, Jungen-Schlafsaal niedergebrannt
Dem „BBC“ zufolge soll sich der Angriff am Freitag gegen 23:30 Uhr Ortszeit (22:30 MESZ) in der Lhubiriha-Sekundarschule im Bezirk Kasese im Westen Ugandas ereignet haben.
Ein Sprecher der nationalen Polizei, Fred Enanga, berichtete, dass die ADF-Rebellen einen Schlafsaal niedergebrannt hätten, in dem vornehmlich Jungen untergebracht seien. Die Mädchen hätten aus ihrem Schlafsaal fliehen können, seien dann aber von den Rebellen mit Macheten angegriffen worden. Danach hätten die Eindringlinge das Lebensmittellager der Schule geplündert.
Nach ihrem Überfall habe die Terrormiliz schließlich einige Schüler der Lhubiriha-Sekundarschule gefangen genommen und entführt.
Unter den verschleppten Kinder sollen sich vornehmlich Mädchen befinden, berichtete der Generalmajor der ugandischen Armee, Dick Olum, den örtlichen Medien.
Olum sagte, nach Geheimdiensterkenntnissen seien die ADF-Rebellen mindestens zwei Tage vor dem Angriff auf die Schule in der Gegend aufgetaucht. Sie verfügten demnach über detaillierte Informationen über die Schule wie etwa die Lage der Schlafsäle für Jungen und für Mädchen.
Viele Schüler gelten dem „BBC“ zufolge immer noch als vermisst. Unter den Toten sollen 38 Schüler, ein Wachmann und zwei Gemeindemitglieder befinden, berichtet der „Spiegel“.
Armee verfolgt Terrormiliz via Flugzeug
Ugandische Soldaten sollen die ADF-Angreifer nach dem Überfall in Richtung des Nationalparks Virunga im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo verfolgt haben, berichtet die „BBC“.
Unsere Streitkräfte verfolgen den Feind, um die Entführten zu befreien und diese Gruppe zu vernichten.
Felix Kulayigye, Verteidigungsministerium
Medienberichten zufolge sollen sich die Terrormilizen vornehmlich in diesem Gebiet, das an Uganda und Ruanda grenzt, versteckt halten.
Die ugandische Armee habe mehrere Flugzeuge eingesetzt, um die örtlichen Behörden bei der Verfolgung der Rebellengruppe zu unterstützen, heißt es weiter.
Laut dem „BBC“ soll der ADF-Überfall auf die Lhubiriha-Schule der erste derartige Angriff auf eine ugandische Schule seit 25 Jahren sein. (Tsp, dpa, AFP)
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