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Teile Teherans wurden durch die israelischen Angriffe schwer beschädigt.

© IMAGO/Anadolu Agency/IMAGO/Fatemeh Bahrami

Schock und Schadenfreunde in Teheran: „Nun ist nichts mehr, wie es einmal war“

Der Konflikt zwischen Israel und der Islamischen Republik Iran eskaliert. Doch was denken Iranerinnen und Iraner über den Großangriff? Stimmen aus der Hauptstadt Teheran.

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Nach dem israelischen Großangriff im Iran ist das Land im Schockzustand. Ein 38-Jähriger aus Teheran macht sich Sorgen um die Zukunft. „Die Benzinschlangen sind lang, und es gibt viele Sicherheitskräfte auf den Straßen“, schildert er die Szenen in der Hauptstadt. „Als Iraner – obwohl ich mit der Regierung unzufrieden bin – bin ich über den Angriff traurig und erwarte Vergeltung. Die Tötung der Kommandeure ist erschütternd“, sagt der Mann.

Eine Frau, die gerade einkauft, wirkt schockiert, empfindet aber auch Schadenfreude. „Ich hoffe nur, dass die Banken ihren Betrieb nicht einstellen, denn das wäre chaotisch.“

Der Leiter des kleinen Marktes schaltet sich ins Gespräch ein. „Ich weiß nicht, ob ich mich darüber freuen soll, dass das Regime vorgeführt wurde“, sagt er. „Angst oder Freude? Leider überwiegt bei mir die Freude.“

Ein Journalist sagt: „Was passiert ist, war wirklich nicht vorherzusehen.“ Bestraft wurden diejenigen, die nicht einsehen, dass ihre Politik zu einer Spirale der Gewalt führt. Viele Kritiker der iranischen Führung mögen sich jetzt freuen. „Aber vielleicht bald nicht mehr, wenn der Konflikt zu einem richtigen Krieg wird“, sagt er. „Wir sollten alle Angst haben, denn nun ist nichts mehr, wie es einmal war.“

Eine iranische Journalistin sagt, ein Militärangriff auf das Land sei inakzeptabel. „Ich habe Angst und hoffe, dass das Land nicht noch mehr ins Chaos stürzt.“ (dpa)

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