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Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu.

© dpa/Gavriil Grigorov

Schoigu spricht von „Provokation“: Russlands Verteidigungsminister äußert sich erstmals zu Wagner-Aufstand

Der Aufstand habe keinen Einfluss auf die Lage an der Front gehabt, so Schoigu. Die Meuterei des Wagner-Chefs Prigoschin bezeichnete er als „Provokation“. 

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat sich erstmals zum Aufstand der Wagner-Söldner geäußert. Dieser habe keinen Einfluss auf die Lage an der Front gehabt. Der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Novosti zufolge bezeichnete er die Meuterei des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin als „Provokation“. 

„Die Provokation hatte keinen Einfluss auf das Vorgehen der Kampfgruppen“, sagte Schoigu bei einer Sitzung seines Ministeriums in Moskau. Die Rebellion habe darauf abgezielt, Russland zu destabilisieren, sei aber an der Loyalität der Truppen gescheitert. 

Vor rund zehn Tagen hatte Prigoschin seine im Ukrainekrieg auf der Seite Moskaus kämpfende Privatarmee Wagner die südrussische Stadt Rostow am Don besetzen lassen und eine Militärkolonne Richtung Moskau in Marsch gesetzt.

Er begründete dies mit einem angeblich von Schoigu befohlenen Angriff russischer Truppen auf ein Wagner-Militärlager. Trotz vereinzelter Versuche, den Tross zu stoppen, konnten die Söldner praktisch ungehindert Hunderte Kilometer zurücklegen, ehe Prigoschin selbst den Rückzugsbefehl gab.

Zuvor hatte es offenbar Verhandlungen gegeben, die vom belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vermittelt wurden. Der Kreml räumte demnach den Aufständischen Amnestie und die Möglichkeit einer Ausreise nach Belarus ein.

Bei seinem Aufstand hatte Prigoschin die Entlassung von Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow gefordert. Gerassimow, der seitdem nicht mehr öffentlich in Erscheinung getreten ist, ist auch auf den vom Verteidigungsministerium veröffentlichten Fotos von der Sitzung nicht zu sehen. (Tsp, Reuters, dpa)

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