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Ein Soldat der ukrainischen Streitkräfte schaut in der Region Saporischschja auf sein Handy (Archivbild aus dem November 2022).

© IMAGO/NurPhoto/IMAGO/Dmytro Smolienko

Schützenhilfe für Russland?: Google wegen Enthüllung ukrainischer Militärbasen auf Maps in der Kritik

Der Internetkonzern hat Satellitenbilder auf den Diensten Maps und Earth aktualisiert. Dabei wurden offenbar auch geheime Militärstandorte in der Ukraine dargestellt.

Stand:

Wo genau die Ukraine Militärbasen unterhält, wird aus gutem Grund geheim gehalten. Kiew möchte verhindern, dass die russische Invasionsarmee weiß, wo sie zuschlagen muss – zum Beispiel im Fall der F-16-Kampfflugzeuge, die Russland am liebsten zerstören will, noch bevor sie in der Luft sind. Nun aber kann Moskaus Armee manche Standorte der ukrainischen Armee offenbar einfach googeln.

Der auf Militär spezialisierte „Defence Blog“ berichtet über einen Aufschrei im Sicherheitsapparat der Ukraine. Andriy Kovalenko, Leiter des ukrainischen Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation, informierte die Öffentlichkeit demnach über ein Update der Kartendienste Google Maps und Google Earth.

Dabei seien Satellitendaten aktualisiert worden – und in der Folge sollen Militärstandorte der Ukraine im Internet einsehbar gewesen sein.

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Google soll zunächst nicht reagiert haben – es war Wochenende

Google sei kontaktiert und aufgefordert worden, das Problem schnell zu beheben, so Kovalenko. „Doch die Antwort verzögerte sich wegen des Wochenendes. Russen haben in der Zwischenzeit die Sattelitenbilder geteilt.“ Der Vorwurf der ukrainischen Seite: Google verschaffe Russland einen taktischen Vorteil im Krieg.

Nach der öffentlichen Kritik habe der Internetkonzern inzwischen reagiert und versichert, Schritte zur Unkenntlichmachung sensibler Militärstandorte zu unternehmen, heißt es weiter.

Eine einheitliche Linie im Umgang mit Militäreinrichtungen in den Google-Kartendiensten sei nicht erkennbar, berichtete das Technikportal „heise“ bereits im April 2022. Damals hatte der Konzern bestritten, die Verpixelung russischer Basen nachträglich entfernt zu haben. (TMA)

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