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„Alle sind positiv eingestellt, sagen Sie das Putin“: Selenskyj bestätigt Gegenoffensive – ohne Details zu nennen
Wladimir Putin sagte bereits am Freitag, dass die ukrainische Gegenoffensive begonnen habe. Ob sich der ukrainische Präsident nun auf die seit Monaten angekündigte, große Gegenoffensive bezog, ist unklar.
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Die ukrainische Armee geht Staatschef Wolodymyr Selenskyj zufolge derzeit mit „Gegenoffensiv-Aktionen“ an der Front gegen die russischen Truppen vor. In der Ukraine fänden derzeit „Gegenoffensiv- und Defensiv-Aktionen“ statt, er werde dazu aber „keine Einzelheiten“ nennen, sagte Selenskyj am Samstag in Kiew nach einem Treffen mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau vor Journalisten. Somit blieb weiter unklar, ob Selenskyj sich auf die große Gegenoffensive bezog, die die ukrainische Militärführung seit Monaten geplant und angekündigt hat.
Am Freitag hatte der russische Präsident Wladimir Putin gesagt, die ukrainische Gegenoffensive habe begonnen. Die russische Armee spricht bereits seit sechs Tagen von großangelegten, ukrainischen Gegenangriffen. Sowohl Putin als auch Armeevertreter erklärten aber, russische Kräfte hätten die ukrainischen Angriffe zurückgeschlagen und Kiew herbe Verluste zugefügt.
Die ukrainische Seite hat Stillschweigen über ihre Großoffensive verkündet. Am Samstag sprach Serhij Tscherewaty, Sprecher des Ostkommandos der ukrainischen Armee, von einem ukrainischen Vorrücken um 1400 Meter rund um die zerstörte Stadt Bachmut im Osten des Landes - deren Einnahme Moskau im Mai vermeldet hatte.
Auf die Frage eines Journalisten nach Putins Bemerkungen zur ukrainischen Großoffensive sagte Selenskyj am Samstag wörtlich: „Es ist interessant, was Putin über unsere Gegenoffensive gesagt hat. Es ist wichtig, dass Russland immer spürt, dass es meiner Meinung nach nicht mehr viel Zeit hat.“ Selenskyj ergänzte, er sei „täglich“ in Kontakt mit Kommandeuren, unter anderem mit Armeechef Walerij Saluschnyj. „Alle sind positiv eingestellt, sagen Sie das Putin“, sagte er weiter.
Die Offensive wird seit März erwartet. Für ihre Durchführung hat Kiew von westlichen Verbündeten zahlreiche Waffensysteme bekommen, unter anderem deutsche Kampfpanzer vom Typ Leopard. Mit der Großoffensive will die ukrainische Führung von Russland besetzte Territorien des eigenen Landes zurückerobern. Zuletzt gab es Berichte über schwere Gefechte im Süden der Ukraine. (AFP, dpa)
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