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Ein Teil Kubas ist immer noch ohne Strom.

© REUTERS/Norlys Perez

Tagesspiegel Plus

„Sie haben meine Tochter umgebracht“: Wie Menschen in Kuba die Tage ohne Strom erlebten

Für über 72 Stunden ging auf der Insel das Licht aus. Laut Regierung sind 70 Prozent Kubas zwar wieder mit Strom versorgt. Aber für viele ist die Katastrophe längst nicht vorbei.

Von Camila Acosta

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Am Montagabend erhält Estela Mora eine Nachricht: „Sie haben meine Tochter umgebracht“, schreibt ihr eine Freundin. Mora lebt in Spanien, ihre Freundin in Kuba. Die Tochter, 13 Jahre alt, starb am Montag in Havanna. Seit ihrem zweiten Lebensjahr leidet sie an Diabetes und muss sich Insulin spritzen. Der Wirkstoff muss stets kühl gelagert werden.

Als in ganz Kuba am Freitag für mehrere Tage das Licht ausging, fiel auch der Kühlschrank der Familie aus. Die Mutter ist überzeugt: Ihre Tochter starb, weil sie sich das aufgewärmte Insulin spritzte. Die Ärzte im Krankenhaus gaben ihr später recht.

Schuld für den Tod ihres Kindes, klagt die Mutter, ist die kubanische Regierung. Eine Regierung, die aus Sicht der Familie nicht in der Lage ist, ihre Bevölkerung vor Hunger und Krankheit zu schützen – und ihr nicht einmal den Zugang zu Strom garantieren kann.

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