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Doug Ford

© REUTERS/BLAIR GABLE

„Sie müssen den Schmerz spüren“: Kanadischer Provinzpremier bläst zum Gegenangriff auf Trumps Zollpolitik

An der Nordgrenze der USA regt sich Widerstand gegen die Zollpolitik von Donald Trump. Der kanadische Provinzpremier Doug Ford droht damit, dem Nachbarland die Energie abzudrehen.

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Der Regierungschef der bevölkerungsreichsten kanadischen Provinz, Ontario, hat den USA mit scharfen Worten Konsequenzen für ihre Zollpolitik angedroht. „Wenn sie Ontario vernichten wollen, werde ich alles tun, um sie daran zu hindern, auch ihnen die Energie abzustellen“, sagte Doug Ford am Montag. „Sie müssen den Schmerz spüren. Sie wollen uns hart treffen. Wir werden doppelt so hart zurückschlagen.“

US-Präsident Donald Trump hatte in der Nacht zum Dienstag die bereits Anfang Februar angekündigten Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko in Kraft gesetzt. Bei Warenlieferungen aus Kanada in die USA werden nun in der Regel 25 Prozent Aufschlag fällig. Bei den für die USA wichtigen Importen von kanadischem Öl und Gas beläuft sich der Zollsatz allerdings auf nur zehn Prozent.

Ontarios Regierungschef Ford hatte bereits Anfang Februar, als die US-Zölle dann am Ende zunächst doch nicht in Kraft gesetzt wurden, harte Gegenmaßnahmen angekündigt. Etwa sollte ein millionenschwerer Vertrag mit dem Satellitennetzwerk Starlink des US-Präsidentenberaters Elon Musk gekündigt und US-Unternehmen von der Vergabe öffentlicher Aufträge ausgeschlossen werden.

Ford hatte erst vergangene Woche die Wahl zum Provinzpremier mit einer Kampagne gegen die Zoll- und Übernahmedrohungen von US-Präsident Donald Trump zum dritten Mal in Folge gewonnen. Seine konservative Party of Ontario gewann bei der Regionalwahl ersten Auszählungen zufolge mehr als 40 Prozent der Stimmen, wie die zuständige Wahlbehörde mitteilte.

Ontario ist die bevölkerungsreichste Provinz Kanadas. Ein Drittel der rund 40 Millionen Bewohner des flächenmäßig zweitgrößten Landes der Erde leben dort. Ford regiert die Provinz seit 2018 und hatte nun vorgezogene Wahlen einberufen, um sich im Konflikt mit Trump ein stärkeres Mandat zu sichern.

Doug Ford ist der Bruder des 2016 gestorbenen Rob Ford, der einst als Bürgermeister von Toronto mit Skandalen rund um Drogen, Sex und Alkohol immer wieder für Schlagzeilen gesorgt hatte. Gemeinsam hatten die zwei Brüder zeitweise auch eine Fernseh-Show. (AFP, dpa)

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