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US-Verteidigungsminister Pete Hegseth nimmt an einer Kabinettssitzung mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus in Washington teil.

© REUTERS/Brian Snyder

Signal für sensible Militärdaten genutzt: Pentagon-Untersuchung sieht offenbar potenzielle Gefahr für US-Soldaten durch Hegseths Verhalten

Eine Pentagon-Untersuchung wirft Pete Hegseth offenbar vor, Soldaten gefährdet zu haben. In einem Punkt soll der Bericht den US-Verteidigungsminister entlasten.

Stand:

Das Aufsichtsgremium des Pentagons sieht Medienberichten zufolge erhebliche Risiken durch den Umgang von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth mit sensiblen Militärdaten. Ein Untersuchungsbericht kommt laut den Sendern CNN und ABC News zu dem Schluss, dass Hegseth im März in den Vorbereitungen für einen Angriff auf die Huthi-Miliz im Jemen hochsensible Einsatzdetails über die App Signal geteilt und dabei möglicherweise US-Soldaten gefährdet habe. 

Hegseth habe „Risiken für die operative Sicherheit geschaffen“, als er die Informationen via Signal teilte, berichtet der Sender Fox News, für den der Pentagonchef früher als Moderator tätig war. Sein Vorgehen hätte zu „möglichen Schäden für US-Piloten führen können“. Der Bericht ist unter Verschluss und soll den Berichten zufolge am Donnerstag in geschwärzter Form veröffentlicht werden. Die Sender berufen sich auf Personen, die mit den Inhalten des ungeschwärzten Berichts vertraut seien.

Signal-Affäre brachte Trumps Regierung in Erklärungsnot

Ende März hatte das US-Magazin „The Atlantic“ die Inhalte eines Chats öffentlich gemacht, nachdem dessen Chefredakteur – vermutlich versehentlich – vom damaligen Nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz in die Signal-Gruppe eingeladen worden war.

Der Journalist konnte die sensiblen Informationen in der kommerziell betriebenen App live mitlesen und machte die Sicherheitspanne später publik. Waltz wurde in der Folge als Nationaler Sicherheitsberater abberufen und wechselte als US-Botschafter zu den Vereinten Nationen nach New York. 

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth spricht während einer Kabinettssitzung mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus in Washington (Archivbild).

© REUTERS/Brian Snyder

Mitglieder des Gruppenchats waren die obersten Führungsköpfe zur nationalen Sicherheit der USA: neben Hegseth unter anderem US-Vizepräsident JD Vance, Waltz, der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, John Ratcliffe, und die Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard. 

In dem Chat ging es um einen US-Militäreinsatz gegen die Huthi-Miliz im Jemen Mitte März. Hegseth machte darin detaillierte Angaben über Waffen und Angriffszeiten – während ein Journalist alles mitlesen konnte. Später berichteten Medien, dass er die Militärpläne auch mit seiner Ehefrau und anderen Personen geteilt habe.

NBC News berichtete, in anderer Hinsicht entlaste der Pentagon-Bericht Hegseth. So heiße es darin, der Minister habe keine internen Geheimhaltungsregeln missachtet, da er die Befugnis zur Freigabe von Informationen habe. Pentagon-Generalinspekteur Steven Stebbins hatte die interne Untersuchung Anfang April angekündigt. Pentagon-Sprecher Sean Parnell bezeichnete die Untersuchung am Mittwochabend (Ortszeit) im Onlinedienst X als „vollständige Entlastung von Minister Hegseth“.

Trump verteidigte seinen Minister

Die oppositionellen Demokraten hatten nach Bekanntwerden der Affäre Hegseths Rücktritt gefordert. Hegseth argumentierte damals, er habe keine kritischen Informationen preisgegeben. US-Präsident Donald Trump verteidigte seinen Minister und warf Kritikern eine „Hexenjagd“ vor und hielt an dem heute 45-jährigen Minister fest, der für die weltweit schlagkräftigste Streitmacht, ein Budget von rund 800 Milliarden Dollar sowie zentrale Rüstungsprojekte und sicherheitspolitische Entscheidungen verantwortlich ist. 

Hegseth zählte von Beginn an zu den umstrittensten Personalien in Trumps Kabinett. Bekannt wurde er in den USA als Moderator beim Sender Fox News. Politische Erfahrung brachte er nahezu keine mit. Nach seiner Nominierung für den Posten waren Berichte über mutmaßliche rassistische und sexistische Äußerungen, Alkoholmissbrauch sowie sexuelle Übergriffe aufgekommen. Er bestreitet die Vorwürfe.

Aktuell steht Hegseth auch wegen Medienberichten zum Vorgehen des US-Militärs in der Karibik unter Druck: Demnach sollen die Streitkräfte am 2. September dort ein Boot, das Drogen transportiert haben soll, zunächst mit einem Schlag angegriffen und zwei überlebende Männer anschließend durch einen zweiten Schlag getötet haben. 

Der zweite Angriff könnte laut Experten gegen das Völkerrecht verstoßen haben – die Männer hatten sich der „Washington Post“ zufolge an das schwelende Wrack geklammert und stellten keine unmittelbare Bedrohung dar. Hegseth bestreitet eine direkte Verantwortung. (dpa/AFP)

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