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„Sind legitime Ziele“: Putin-Vertrauter Medwedew droht britischen Journalisten mit dem Tod
Dimitjri Medwedew bezeichnete die Journalisten als „erbärmliche Schakale“ und „legitime militärische Ziele“. Zuvor hatte die „Times“-Autoren den in Moskau getöteten Top-General als legitimes Ziel der Ukraine bezeichnet.
Stand:
Russlands Ex-Präsident Dmitrij Medwedew gilt als Vertrauter des russischen Präsidenten Putin und als Scharfmacher gegen den Westen. Regelmäßig droht er mit Atomschlägen auf die Unterstützer der Ukraine. Nun hat der stellvertretende Chef des russischen Sicherheitsrates ein neues rhetorisches Ziel: Die Journalisten der britischen „Times“.
In dem Messenger-Dienst Telegram erklärte Medwedew in Hinblick auf das tödliche Attentat auf einen hochrangigen russischen General in Moskau, dass die Ukraine Komplizen gehabt haben müsse. „Auch sie sind jetzt legitime militärische Ziele“.
Das gelte auch für die „erbärmlichen Schakale“ der „Times“, womit er die Führungsriege der Zeitung meinte. Weiter drohte er: Die Journalisten sollten vorsichtig sein, denn in London sei schließlich alles möglich. Die „Times“ hatte den getöteten General Kirillow als „legitimes Ziel“ der Ukraine bezeichnet.
Erst im Oktober hatte der britische Geheimdienst vor den Aktivitäten Russlands in Großbritannien gewarnt. „Sie wollen Chaos stiften“, warnte der Dienst. Der britische Außenminister David Lammy nannte Medwedews Äußerung „verzweifelt“. Dazu veröffentlichte er ein Foto von sich, wie er die „Times“ liest.
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In dem Kommentar der „Times“ über das Attentat hieß es weiter:
„Das Attentat ist ein gezielter Schlag gegen einen Aggressor. Damit wird die Notwendigkeit unterstrichen, dass die westlichen Regierungen, von denen sich viele im Umbruch befinden, der Ukraine jede Unterstützung gewähren sollten, die sie braucht, um ihren gerechten Selbstverteidigungskrieg führen zu können. Kirillow war Chef der russischen nuklearen, chemischen und biologischen Streitkräfte. Er wäre für zahlreiche dokumentierte chemische Angriffe auf ukrainische Streitkräfte im Feld verantwortlich gewesen. (...)
Die Kirillow-Sache sollte auch den Verbündeten der Ukraine die Entschlossenheit der Regierung, der Bevölkerung und der Streitkräfte des Landes vor Augen führen, den Kampf fortzusetzen. Das ist besonders dann nötig, wenn die westliche Politik infrage gestellt wird. Niemand weiß, wie die neue Regierung von Donald Trump genau mit dem Ukraine-Krieg umgehen wird, wahrscheinlich noch nicht einmal der designierte Präsident selbst. Hinzu kommt, dass angesichts der Schwäche der Regierung in Frankreich und des Scheiterns der Regierungskoalition in Deutschland auch der Kurs der europäischen Politik im Moment noch unklar ist.“ (Tsp)
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