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So einfach wie ein Coronatest: Forscher stellen neues Verfahren zur Krebsdiagnose vor
Krebsarten voneinander zu unterscheiden, könnte bald einfacher und billiger sein. Das stellt ein Forscherteam aus den USA in Aussicht.
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Mehr als 300 Krebsarten sind der Wissenschaft bekannt. Rund eine halbe Millionen Menschen erkranken allein in Deutschland jedes Jahr an der potenziell tödlichen Krankheit. Was bislang jedoch fehlt, ist eine einfache und kostengünstige Methode, um die verschiedene Krebstypen voneinander zu unterscheiden.
Das ist jedoch essenziell, um den Betroffenen schnell helfen zu können. Nun ist Forscherinnen und Forschern vom US-amerikanischen Massachusetts Institute of Technology (MIT) ein Durchbruch in der Krebsdiagnose gelungen.
Vor wenigen Tagen stellte das Team im britischen Fachblatt „Nature Nanotechnology“ einen neuen Urintest vor, mit dem sich verschiedene Krebsarten sicher unterscheiden lassen sollen.
Das Verfahren ist so einfach wie ein gewöhnlicher Corona-Test: Dem Patienten oder der Patientin wird eine spezielle Substanz verabreicht, die auf Krebszellen im Blut reagiert. Dabei werden winzige DNA-Schnipsel freigesetzt, die sich später mit einem Testpapier im Urin nachweisen lassen. Ziel sei es, eine „günstige Technologie zu schaffen, die in der patientennahen Labordiagnostik schnelle Antworten liefert“, heißt es in einer Mitteilung des Forscherteams.
Demnach lässt sich mit dem neuen Verfahren auch feststellen, ob eine Therapie anschlägt oder ob ein Tumor Metastasen bildet, sich also ausbreitet. Schon länger wird weltweit an einfacheren Methoden zur Früherkennung von Krebserkrankungen geforscht, darunter auch an speziellen Urintests.
Diese galten bislang jedoch nicht als zuverlässig genug, um standardmäßig für Vorsorgeuntersuchungen eingesetzt werden zu können. Das neue Verfahren soll das nun ändern – zu einem geringen Preis, auch für „Menschen mit geringen oder mittleren Ressourcen“, wie die Wissenschaftler mitteilen.
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