Somalischer Präsident zu Besuch in Berlin: „Ich nehme jeden Flüchtling aus Somalia zurück“

Der Präsident von Somalia, Hassan Sheikh Mohamud, besuchte am Dienstag Deutschland und traf mit Kanzler Scholz zusammen. Im Gespräch mit der „Bild“-Zeitung erklärte er sich in Berlin bereit, alle somalischen Flüchtlinge in seinem Land aufzunehmen: „Ich nehme jeden Flüchtling aus Somalia zurück, der hier bei Ihnen in Deutschland keine Aufenthaltsgenehmigung hat oder der sich hier nicht integriert hat“.

Somalia müsse wieder eine Heimat für seine Bürger werden, auch für jene, die in Deutschland leben, so der Präsident weiter: „Jeder von denen hat eine Heimat: Somalia. Dahin können sie alle wieder zurück – kein Problem.“

Mehr als 60.000 Somalier leben bereits in Deutschland, und der Zuzug hält an. 2024 haben bereits 5800 Somalier hierzulande einen Asylantrag gestellt. Gleichzeitig wächst der Druck auf die Bundesregierung, die Migration zu begrenzen und abgelehnte Asylbewerber zurückzuführen.

Das Land am Horn von Afrika, das seit Jahrzehnten mit Bürgerkrieg, Islamismus und Piraterie zu kämpfen hat, hat sich Mohamud zufolge in den letzten Jahren verändert. „Unser Land ist sicherer geworden, wir sind nicht mehr das reine Bürgerkriegsland“, sagte der Präsident. Auch wenn man weiter gegen islamistische Terror-Milizen wie al-Shabaab und den IS kämpfe, habe sich die Sicherheitslage verbessert.

Die Friedenstruppen der afrikanischen Union seien abgezogen. „Wir haben das jetzt selbst übernommen. Wir sind wieder Herr im Hause. Das Wahlsystem wird geändert – von einem Clan-System hin zu ‚ein Bürger – eine Stimme‘“, so der afrikanische Präsident.

Gleichzeitig warb er um deutsche Investitionen statt Entwicklungsgelder für das Land und verwies auf die vorhandenen Bodenschätze, Agrarflächen und Fischgründe. (Trf)