
© dpa/Ulf Mauder
„Sorgfältige Arbeit an Details“ nötig: Auch der Kreml verabschiedet sich von baldigem Treffen zwischen Trump und Putin
Vorerst wird es nicht zu einem weiteren Gipfeltreffen zum Ukraine-Krieg kommen. Moskau meldet zuvor noch Klärungsbedarf an. Die massiven russischen Angriffe gehen weiter.
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Territoriale Zugeständnisse, eine drastische Reduzierung der ukrainischen Streitkräfte und die Garantie, dass die Ukraine niemals Nato-Mitglied wird: Es sollen diese Maximalforderungen gewesen sein, derentwegen die USA Abstand genommen haben von einem weiteren Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Machthaber Wladimir Putin. Nach den USA rückt nun auch Russland öffentlich von einem raschen Treffen zum Ukraine-Krieg ab.
Ein schnell organisierter Gipfel sei derzeit nicht nötig, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass in Moskau. „Gegenwärtig nötig ist eine sehr sorgfältige Arbeit an Details einer Regelung“, sagte Peskow.
Trump hatte nach einem Telefonat mit Putin Mitte Oktober von einem Treffen in der ungarischen Hauptstadt Budapest binnen zwei Wochen gesprochen, um über ein Ende des Krieges zu reden. Allerdings kamen die Amerikaner in den nachfolgenden Kontakten mit Moskau wohl zu dem Schluss, dass die Russen nicht von ihren Maximalforderungen gegen die Ukraine abrücken. So verschob Trump den Gipfel auf unbestimmte Zeit und verhängte erstmals scharfe Sanktionen gegen zwei russische Ölkonzerne.
Moskau setzt Gespräche vor Waffenruhe
Peskow hielt mit seinen Worten an der Moskauer Linie fest: Russland lehnt alle Forderungen der USA, der Europäer und auch der Ukraine nach einer Waffenruhe ab, um danach über eine Lösung aller Konfliktfragen zu verhandeln. Der Kreml besteht darauf, dass erst eine politische Vereinbarung ausgehandelt sein muss, bevor die Kämpfe enden.
Unterdessen gehen sowohl die Angriffe an der Front, als auch auf die ukrainische Zivilbevölkerung weiter. 270 Raketen und damit so viele wie noch nie seit Anfang 2023 sollen einer Auswertung zufolge im Oktober auf die Ukraine abgefeuert worden sein, zusätzlich zu einer Vielzahl von Sprengstoffdrohnen. Seit Jahren weisen westliche Militärexperten darauf hin, dass Russland erst bei hohem Druck Zugeständnisse machen werde. (dpa/AFP/Tsp)
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