
© dpa/Mark Schiefelbein
„Später etwas aushandeln“: Trump drängt auf Waffenstillstand an aktueller Frontlinie in der Ukraine
Das Treffen des US-Präsidenten mit Selenskyj soll angespannt gewesen sein. Angebliche Forderungen zur Abtretung des Donbass weist Trump nun zurück.
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US-Präsident Donald Trump hat seine Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine entlang der aktuellen Frontlinien bekräftigt. „Wir denken, sie sollten die Kämpfe an den aktuellen Frontlinien einstellen“, sagte Trump am Sonntag an Bord der Air Force One. Man solle es so belassen, wie es sei, und könne „später etwas aushandeln“.
Auf die Frage, ob er dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesagt habe, die Ukraine müsse den gesamten Donbas an Russland abtreten, antwortete Trump: „Nein.“ Er fügte hinzu: „Ich glaube, Russland hat bereits 78 Prozent des Landes eingenommen.“
Trumps Äußerungen folgten auf ein angespanntes Treffen mit Selenskyj am Freitag. Dabei habe Trump den ukrainischen Präsidenten zu Gebietsabtretungen gedrängt, berichteten zwei mit den Gesprächen vertraute Personen. Die ukrainische Delegation sei von dem Gespräch „enttäuscht“ gewesen. Trump habe zudem die von Kiew erhoffte Lieferung von Tomahawk-Raketen abgelehnt. US-Vizepräsident JD Vance sagte jedoch am Sonntagabend, eine endgültige Entscheidung über die Raketen sei noch nicht gefallen.
Zwei der Insider äußerten den Eindruck, Trump sei von seinem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Donnerstag beeinflusst worden. Der Zeitung „Washington Post“ zufolge schlug Putin darin einen Gebietstausch vor, bei dem die Ukraine die Regionen Donezk und Luhansk abtreten würde. Genau diesen Tausch hätten US-Vertreter Selenskyj am Freitag vorgeschlagen, sagte einer der Insider.
Aus ukrainischer Sicht wäre die Aufgabe der noch gehaltenen Teile von Donezk und Luhansk strategisch ein Akt des „Selbstmordes“, da dies den Rest des Landes anfälliger für russische Angriffe machen würde, sagte einer der Insider. Das ukrainische Präsidialamt äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten. (Reuters)
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