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Der unabhängige Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy Jr. spricht vor Reportern im Nassau County Supreme Court (Archivbild).

© dpa/AP/Stefan Jeremiah

Spekulationen über Rückzug: Kennedy Jr. könnte Trump im US-Wahlkampf unterstützen

Der unabhängige US-Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy Jr. steht in Umfragen bei unter zehn Prozent. Trump hat sich zu einer möglichen Zusammenarbeit geäußert.

Stand:

Der unabhängige US-Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy Jr. steigt Medienberichten zufolge womöglich aus dem Rennen um das Weiße Haus aus.

Die „New York Times“ berichtete am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf anonyme Quellen, dass der Verschwörungstheoretiker seine Kandidatur aufgeben und dann möglicherweise den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump unterstützen werde. Der Sender CNN zitierte seinerseits zwei anonyme Quellen mit der Äußerung, dass Kennedy seinen Wahlkampf voraussichtlich am Freitag einstellen werde.

Bei den jüngsten landesweiten Umfragen der Politik-Website „The Hill“ lag Kennedy in dieser Woche bei 8,7 Prozent. Experten zufolge könnten in dem knappen Rennen zwischen Trump und seiner Rivalin Kamala Harris von den Demokraten die Stimmen von Kennedys Anhängern in einigen umkämpften Bundesstaaten den Ausschlag geben.

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Zwar hat sich seit dem Rückzug von Präsident Joe Biden aus dem Rennen um das Weiße Haus und dem Nachrücken von Kamala Harris die Dynamik des Wahlkampfes verändert. Die Vizepräsidentin reitet auf einer Zustimmungswelle, die sie in den landesweiten Werten aktuell vor Trump platziert.

Ich wusste nicht, dass er darüber nachdenkt, auszusteigen, aber wenn er darüber nachdenkt, auszusteigen, wäre ich sicherlich offen dafür.

Ex-US-Präsident Donald Trump über eine mögliche Regierungsbeteiligung Kennedys im Falle seines Wahlsieges.

Allerdings ist dieser landesweite Vorsprung gering – und vor allem wird die Wahl nicht durch die landesweiten Ergebnisse entschieden, sondern durch die Ergebnisse in den einzelnen Bundesstaaten.

Kennedy tritt Freitag in Arizona auf – Trump auch

Kennedys Wahlkampfteam kündigte am Mittwoch an, dass sich Kennedy am Freitag vom Swing State Arizona aus an die Nation wenden „und über den gegenwärtigen historischen Moment und seinen Weg in die Zukunft sprechen“ werde. Auch Trump hat an diesem Tag einen Wahlkampfauftritt in Arizona.

Am Dienstag zeigte sich Trump gegenüber CNN im Falle seines Wahlsieges „sicherlich“ offen für eine Regierungsbeteiligung Kennedys, den er als „brillant“ und „sehr klug“ bezeichnete. „Ich wusste nicht, dass er darüber nachdenkt, auszusteigen, aber wenn er darüber nachdenkt, auszusteigen, wäre ich sicherlich offen dafür“, sagte Trump.

Robert F. Kennedy Jr. ist der Sohn des früheren Justizministers und Präsidentschaftsbewerbers Robert F. Kennedy, der 1968 wie fünf Jahre zuvor sein Bruder John F. Kennedy bei einem Attentat erschossen wurde. Der 70-jährige Anwalt für Umweltrecht ist im Präsidentschaftsrennen ein Außenseiter.

Er gilt zudem als ein Verbreiter von Verschwörungsmythen, womit er Wähler der Mitte abschrecken könnte. So hatte er etwa behauptet, dass Impfungen zu Autismus führen, WLAN Krebs verursacht und Chemikalien in der Umwelt Kinder zu Transgendern machen. Auch hatte er den Sturm fanatischer Trump-Anhänger auf den Kongresssitz in Washington im Januar 2021 heruntergespielt. (AFP)

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