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Dieses von „World Press Photo“ herausgegebene Foto zeigt Mahmoud Ajjour (9), der während des Gaza-Kriegs von einer Rakete eines israelischen Kampfflugzeugs getroffen wurde und beide Arme verlor.

© dpa/Samar Abu Elouf

„Stilles Foto mit einer lauten Botschaft“: Das „World Press Photo 2025“ zeigt ein Kind im grausamen Gazakrieg

Fast 60.000 Pressefotos wurden zum renommierten Wettbewerb „World Press Photo“ eingereicht. Die Jury entschied sich für die Aufnahme einer palästinensischen Fotografin.

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Das „World Press Photo“ des Jahres 2025 zeigt einen im Gazakrieg verstümmelten palästinensischen Jungen. Die Jury des renommierten Wettbewerbs wählte das Bild der Fotografin Samar Abu Elouf aus. Es entstand für die „New York Times“.

Rund 60.000 Aufnahmen von fast 4000 Fotografen aus aller Welt hatten am Wettbewerb teilgenommen, wie die Jury in Amsterdam mitteilte. Hauptthemen waren Konflikte, Migration und Klimawandel.

Die Palästinenserin Elouf fotografierte den neunjährigen Mahmoud Ajjour, der im März 2024 auf der Flucht vor einem israelischen Angriff so schwer verletzt wurde, dass beide Arme amputiert werden mussten.

Mahmoud Ajjour ist neun Jahre alt und lebt heute in Katar. Während des Gaza-Kriegs wurde er von einer Rakete eines israelischen Kampfflugzeugs getroffen und verlor beide Arme. Das Bild wurde von der palästinensischen Fotografin Samar Abu Elouf für die „New York Times“ aufgenommen und als „World Press Photo 2025“ ausgezeichnet.

© dpa/Samar Abu Elouf

Der Junge steht an einem Fenster im Halbschatten, das warme Licht fällt auf sein Gesicht und betont seinen melancholischen Gesichtsausdruck. Mahmoud lebt heute in Katar.

„Ein Krieg, der Auswirkungen für Generationen haben wird“

„Es ist ein stilles Foto mit einer lauten Botschaft“, sagte die Generaldirektorin des Wettbewerbs World Press Photo, Joumana El Zein Khoury. „Es erzählt die Geschichte eines Jungen, aber auch die eines größeren Krieges, der Auswirkungen für Generationen haben wird.“

Die Fotografin hatte im Dezember 2023 Gaza verlassen müssen und lebt nun in Doha in Katar – in demselben Wohnkomplex wie Mahmoud. Sie dokumentierte die schweren Verletzungen von Menschen aus dem Gazastreifen.

Chinesische Migranten wärmen sich im kalten Regen auf, nachdem sie die Grenze zwischen den USA und Mexiko überquert haben. Das Bild des US-Fotografen John Moore ist einer von zwei weiteren Finalisten des „World Press Photo 2025“.

© dpa/JOHN MOORE

Mahmoud lerne jetzt mit seinen Füßen zu schreiben, Videospiele zu spielen und Türen zu öffnen, teilte die Jury mit. Er habe einen Traum: „Er wünscht sich Prothesen und will leben, wie jedes andere Kind auch.“

Wie Dürre das Amazonasgebiet verändert

Zu den drei Aufnahmen im Finale gehört ein Foto des US-Fotografen John Moore. Es zeigt chinesische Migranten, die sich an der Grenze der USA zu Mexiko an einem Feuer wärmen.

Ebenfalls im Finale: Dieses Bild des mexikanischen Fotografen Musuk Nolte zeigt die extreme Dürre in der Amazonasregion.

© dpa/Musuk Nolte

Ausgezeichnet wurde auch ein Werk von Musuk Nolte (Peru/Mexiko) zum Thema Dürre in der Amazonasregion. Ein junger Mann steht mit Tüten voller Nahrungsmittel vor einem ausgetrockneten Fluss. Sein Dorf Manacapuru in Brasilien ist nicht länger per Boot erreichbar.

Die Jury zeichnete insgesamt 42 Fotografen in verschiedenen Kategorien aus. Die Siegerfotos sind in Ausstellungen in mehr als 60 Städten zu sehen. (dpa)

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