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Das vom russischen Ermittlungskomitee via AP veröffentlichte Videostandbild zeigt Ermittler an einer beschädigten Teil einer Automobilverbindung der Krim-Brücke, die das russische Festland mit der Halbinsel Krim verbindet.

© dpa/uncredited

Straßenverkehr teilweise wieder aufgenommen: Russland will Angriff mit 28 Drohnen auf die Krim abgewehrt haben

In der Nacht zum Montag wurde die Krim-Brücke angegriffen, es soll zwei Explosionen und zwei Todesopfer gegeben haben. Nun erklärt Russland, einen Angriff abgewehrt zu haben.

Russland hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Drohnenangriff auf die annektierte Halbinsel Krim abgewehrt. 17 Drohnen seien „zerstört“, elf weitere mit elektronischen Mitteln unschädlich gemacht worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Dienstag. Es habe keine Verletzten oder Schäden gegeben. Der von Russland eingesetzte Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, bestätigte die Angaben im Online-Dienst Telegram.

Der Straßenverkehr läuft russischen Angaben zufolge nach dem Angriff teilweise wieder. Der Fahrzeugverkehr sei auf einer Spur wieder aufgenommen worden, teilte der stellvertretende russische Ministerpräsident Marat Chusnullin am Dienstagmorgen im Onlinedienst Telegram mit.

Die Brücke über die Straße von Kertsch ist die wichtigste Straßen- und Bahn-Verbindung zwischen dem russischen Festland und der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim. Sie war in der Nacht zum Montag angegriffen worden. Der Nachrichtenagentur AFP gegenüber verlautete aus Kreisen des ukrainischen Inlandsgeheimdiensts SBU, der SBU und die Marine hätten den Angriff mit Marinedrohnen ausgeführt.

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Großbritannien weist unterdessen Anschuldigungen Russlands zurück, wonach britische Geheimdienste in einen Angriff auf die Krim-Brücke verwickelt gewesen sein könnten. „Dies ist eine unbegründete Spekulation Russlands, die wir nicht weiter kommentieren wollen“, teilt ein Sprecher des britischen Außenministeriums per E-Mail mit.

Der russischen Vize-Botschafter bei den Vereinten Nationen (UN), Dmitri Poljanskij, hatte am Montag vor dem Sicherheitsrat geäußert, dass britische Geheimdienste an dem Anschlag beteiligt gewesen sein könnten.

„Ich habe von keinem der westlichen Sponsoren des Kiewer Regimes eine Verurteilung dieses Terroraktes gehört. Und wir müssen erst noch herausfinden, inwieweit westliche, insbesondere britische Geheimdienste an der Vorbereitung und Durchführung dieses Terroranschlags beteiligt waren. Zu viele Dinge deuten darauf hin“, sagte Poljanskij.

Verstärkte Drohnenangriffe im Zuge der Gegenoffensive

Seit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive im Juni ist es verstärkt zu Drohnenangriffen auf die Krim gekommen. Das habe auch einen psychologischen Effekt, sagte der Politikwissenschaftler Carlo Masala gegenüber dem Tagesspiegel.

„Die russischen Streitkräfte müssen damit rechnen, dass nun vermehrt Angriffe auf ihre Stützpunkte auf der Krim stattfinden werden. Das ist insofern von Bedeutung, als dass es auch den russischen Bürgern unmittelbar zeigt, dass Krieg herrscht und die Krim, die einen hohen symbolischen Wert für Russland hat, von diesem Krieg nicht mehr ausgenommen ist.“

Die Ukraine hat wiederholt bekräftigt, die seit der international nicht anerkannten russischen Annexion im Jahr 2014 unter Kontrolle Moskaus stehende Halbinsel zurückerobern zu wollen. (Tsp, AFP, Reuters)

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