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Donald Trump in Alaska

© AFP/ANDREW CABALLERO-REYNOLDS

Streit über Gebietsabtretungen der Ukraine: Trump-Putin-Gipfel in Alaska stand angeblich kurz vor dem Abbruch

Beim Gipfel in Alaska soll es zwischen Trump und Putin frostig geworden sein. Putin sei dann von einer wichtigen Forderung abgerückt, berichtet das US-Portal „Axios“.

Stand:

Präsident Donald Trump setzt in seiner Russland-Ukraine-Diplomatie kurzfristig nicht auf einen Waffenstillstand. Sein zentrales Ziel sei es, die Präsidenten Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj an einen Tisch zu bringen, um direkt über Frieden zu sprechen, das berichtet das US-Medium „Axios“ unter Berufung auf Regierungsberater.

Trump war nach dem Gipfel mit Putin in Alaska kritisiert worden, weil er überraschend von seiner Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand abgerückt war. Putin verschärft derweil den militärischen Druck auf die Ukraine mit Angriffen und Gebietsgewinnen, um in künftigen Verhandlungen mehr Einfluss zu haben.

Nach Darstellung von Trumps Umfeld gilt das Treffen am Montag mit Selenskyj in Washington als nächster Schritt in einem neuen Drei-Stufen-Plan der US-Regierung: Erst bilaterale Gespräche mit Putin, dann mit Selenskyj – und schließlich ein mögliches Dreiertreffen. Ob es dazu kommt, ist offen.

Derweil berichtet „Axios“ auch, dass Trump das Treffen mit Putin in Alaska beinahe angebrochen hätte, als es um die Frage nach territorialen Zugeständnissen ging. Demnach habe Putin gegenüber Trump darauf bestanden, den gesamten Donbass von der Ukraine zu erhalten, auch Gebiete in Donezk, die Moskau bisher nicht besetzt.

„Axios“ schreibt unter Berufung auf eine Trump nahe stehende Quelle: „‘Wenn es hier um Donezk geht und es keine Zugeständnisse gibt, sollten wir das einfach nicht weiter hinauszögern’, soll Trump zu Putin gesagt haben. Putin soll daraufhin von dieser Forderung zurückgetreten sein.“

Beim Alaska-Gipfel forderte Putin die vollständige Kontrolle über die Regionen Luhansk und Donezk. Letztere Region ist zu etwa Dreivierteln von russischen Truppen besetzt. Russland möchte auch die nicht-besetzten Teile der Region zugeschlagen bekommen. Doch wäre es nur eine Frage der Zeit bis Donezk in russische Kontrolle übergeht? Einschätzungen der US-Geheimdienste gehen auseinander: Manche erwarten eine russische Einnahme ganz Donezks bis Oktober, andere die Fortsetzung des langen Abnutzungskriegs.

Da weder Trump noch Putin Fragen der Presse beantworteten, mussten  Außenminister Marco Rubio und der Sondergesandte Steve Witkoff die öffentlichen Erklärungen übernehmen. Sie betonten, dass keine Grenzfragen für die Ukraine verhandelt worden seien, Trump aber Kiews Interessen vertrete. Putin habe erstmals zugestimmt, dass die USA und europäische Partner Sicherheitsgarantien geben könnten. Ob diese auch US-Truppen in der Ukraine einschließen, bleibt unklar.

Rubio warnte im US-Fernsehen, der Krieg werde immer blutiger. Allein im Juli seien 20.000 russische Soldaten gefallen. Nur Trump könne die Präsidenten beider Länder an einen Tisch bringen, sagte er. (Tsp)

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