
© REUTERS/VINCENT ALBAN
„Dümmer als ein Sack Backsteine“: Streit im Trump-Team – Musk beschimpft Zoll-Berater Navarro
Im Umfeld des US-Präsidenten Donald Trump tritt der Streit um die Zollpolitik offen zu Tage. Navarro sagte über Musk, er sei kein „Autobauer“, sondern setze Autos aus asiatischen Bauteilen zusammen – Musk konterte derb.
Stand:
Bei den Beratern von US-Präsident Donald Trump ist der Streit um die Zollpolitik offen zu Tage getreten: US-Milliardär Elon Musk beschimpfte Trumps Berater in Handelsfragen, Peter Navarro, als „Idioten“. Navarro sei „dümmer als ein Sack Backsteine“, schrieb Musk am Dienstag im Onlinedienst X. Er kommentierte damit ein Video, in dem Navarro über Musk sagt, er sei kein „Autobauer“, sondern lediglich jemand, der Autos aus Teilen „zusammensetzt“, die aus Asien importiert seien.
Musk, der Effizienzberater von Präsident Donald Trump, hatte zuvor indirekt dessen Zollpolitik kritisiert, als deren Architekt Navarro gilt. In einer Videobotschaft beim Parteitag der rechtspopulistischen italienischen Lega in Florenz sagte er am Samstag, aus seiner Sicht sollten die USA und Europa idealerweise zu einer „Null-Zoll-Situation übergehen, um so eine Freihandelszone zwischen Europa und Nordamerika zu schaffen“.
US-Medien hatten bereits über die wachsenden Spannungen im Team Trump berichtet – so war Musk wegen seines rabiaten Vorgehens zur Senkung der Staatsausgaben kritisiert worden. Trump hält bislang an Musk fest, hat laut dem Magazin „Politico“ aber bereits angedeutet, dass Musk in den kommenden Wochen aufhören und in seine Unternehmen zurückkehren werde.
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Weißes Haus: „Jungs sind Jungs“
Karoline Leavitt, die Pressesprecherin des Weißen Hauses, sieht bei dem öffentlich ausgetragenen Disput kein Problem – sondern versucht ihn ins Positive zu drehen: „Das sind offensichtlich zwei Personen mit sehr unterschiedlichen Ansichten zu Handel und Zöllen. Jungs sind Jungs, und wir werden ihren öffentlichen Schlagabtausch weiterlaufen lassen“, sagte Leavitt am Dienstag vor Journalisten, wie das Onlineportal „The Hill“ berichtet. „Sie sollten alle sehr dankbar sein, dass wir die transparenteste Regierung der Geschichte haben.“
Konflikt der Trump-Berater
Die konservative US-Zeitung „Wall Street Journal“ sieht hinter der Fehde den Konflikt der konkurrierenden Fraktionen, die Präsident Trump beraten und große Teile seiner politischen Koalition ausmachen: „Grob gesagt repräsentiert Musk ein Segment von Trumps Koalition 2024 – nennen wir es Silicon-Valley-Maga (Make America Great Again) –, das so etwas wie libertär ist und die US-Wirtschaft befreien will, damit sie wachsen und die Zukunft dominieren kann, was allen Amerikanern zugutekäme.“
Navarro aber „gehört dem Maga-Flügel von Trumps früherem Chefstrategen Steve-Bannon an, der die US-Industrie hinter die hohen Mauern der Zölle bringen will, die Trump jetzt auferlegt. Diese Fraktion misstraut Unternehmen, insbesondere Big Tech und Pharma.“ (AFP/dpa)
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