zum Hauptinhalt
Die Regierung hält sich nicht länger an die unterzeichneten Abmachungen.

© dpa/Maurizio Gambarini

Teils „terroristische Akteure“: Malische Militärregierung kündigt Friedensabkommen mit Separatisten

Wie sich die Aufkündigung des Abkommens auf die Sicherheitslage im Norden des Landes auswirken wird, war zunächst unklar.

Die Militärregierung im westafrikanischen Mali hat ein 2015 geschlossenes innerstaatliches Friedensabkommen mit mehreren Rebellengruppen aufgekündigt. Das erklärte der Minister für Territorialverwaltung und Dezentralisierung, Abdoulaye Maiga, in der Nacht zum Freitag in einer im Staatsfernsehen vorgelesenen Mitteilung.

Die Regierung habe sich zu dem Schritt entschieden, da einige der Rebellengruppen „zu terroristischen Akteuren“ geworden seien und sich nicht länger an die unterzeichneten Abmachungen hielten, so Maiga. Wie sich die Aufkündigung des Abkommens auf die Sicherheitslage im Norden des Landes auswirken wird, war zunächst unklar.

Der Norden des Sahelstaats mit rund 24 Millionen Einwohnern war 2012 für einige Monate von separatistischen Rebellengruppen sowie von islamistischen Milizen besetzt worden. Anfang 2013 konnte das Gebiet von Soldaten unter französischer Führung zurückerobert werden.

Die separatistischen Rebellen werfen der Regierung bereits seit langem vor, gegen das Abkommen zu verstoßen und die Region einnehmen zu wollen, statt ihnen die vereinbarte Autonomie zu gewähren. Im November war die Armee erstmals seit Jahren in die zuvor faktisch von Tuareg-Rebellen beherrschte Wüstenstadt Kidal im umkämpften Norden des Landes eingezogen.

Zu diesem Zeitpunkt war die UN-Mission auf Wunsch der malischen Militärregierung, die 2021 nach einem Putsch die Führung des Landes übernommen hatte, mit ihrem Abzug beschäftigt. Die Militärregierung hatte zuvor verstärkt eine Zusammenarbeit mit Russland ausgebaut. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false