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Der französische Präsident Emmanuel Macron wartet vor dem Elysee-Palast (Symbolbild).

© dpa/AP/Michel Euler

Tiefster Wert seit Amtsantritt: Franzosen verlieren das Vertrauen in Präsident Macron

Nur noch ein Viertel der Franzosen vertraut dem Präsidenten. Das höchste Ansehen genießt laut einer aktuellen Umfrage der Chef des rechtspopulistischen Rassemblement National (RN), Jordan Bardella.

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Das Vertrauen der Französinnen und Franzosen in ihren Präsidenten Emmanuel Macron ist einer Umfrage zufolge auf einem Tiefststand. 25 Prozent der Befragten gaben in einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Toluna-Harris Interactive und des Nachrichtensenders LCI von Freitag an, Macron zu vertrauen, dass er eine gute Politik für das Land betreibe. Das ist den Angaben nach das niedrigste Niveau seit seinem Amtsantritt 2017. Den Wert erreichte Macron bereits einmal im Oktober.

Für die Online-Untersuchung wurden am 22. und 23. Dezember 1099 Menschen befragt. Das sogenannte politische Vertrauensbarometer wird jeden Monat erhoben. Im Vergleich zum November sank Macrons Beliebtheit um vier Prozentpunkte.

Macrons Werte bewegen sich der Umfrage zufolge seit Monaten unter 30 Prozent. Der Präsident steht vor allem wegen nationaler Herausforderungen unter Druck. Das hoch verschuldete Land hat nach langem Streit noch immer keinen richtigen Haushalt für das kommende Jahr.

In dieser Woche verabschiedete das Parlament nur eine Notlösung. Im September scheiterte wegen der Haushaltsfrage die Regierung, auch unter dem jetzigen Premierminister Sébastien Lecornu drohte zunächst ein Regierungssturz, der schließlich abgewendet werden konnte.

Jean-Daniel Levy, Chef des Meinungsforschungsinstituts Toluna/Harris, erklärte, dass die Franzosen Macron offenbar eher mit Blick auf seine Innenpolitik beurteilten als seine außenpolitischen Handlungen. Seine Höchststände erreichte das Vertrauen in den Präsidenten vor allem zu Beginn seiner Amtszeit und in den Corona-Jahren. Mehr als 50 Prozent der Befragten sprachen ihm damals laut Toluna/Harris Interactive ihr Vertrauen aus.

Auch das Interesse an Macrons traditioneller Fernsehansprache zum Jahreswechsel am 31. Dezember sinkt: Nur 37 Prozent der Befragten gaben an, die Rede ansehen zu wollen. Im vergangenen Jahr waren es noch 40 Prozent gewesen, vor zwei Jahren sogar 43 Prozent.

Die Zustimmungsrate für Premierminister Sébastien Lecornu blieb mit 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Fast alle anderen französischen Politiker büßten in diesem Jahr aber an Beliebtheit ein.

Das höchste Ansehen genießt der Umfrage zufolge der Chef des rechtspopulistischen Rassemblement National (RN), Jordan Bardella. Von ihm haben 42 Prozent der Befragten eine positive Meinung. Hinter ihm folgen die RN-Fraktionschefin im Parlament, Marine Le Pen, mit 39 Prozent, und der Chef der konservativen Republikaner (LR), Bruno Retailleau, mit 30 Prozent Zustimmung. In der französischen Regierung genießt mit 38 Prozent Justizminister Gérald Darmanin das meiste Vertrauen in diesem Monat. (Tsp/dpa/AFP)

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