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Ein irakischer Soldat.

© dpa/Ameer Al-Mohammedawi

Tod durch Hängen: Irak hat offenbar 21 Hinrichtungen an einem Tag vollstreckt

Bei den Delinquenten soll es sich um Anhänger oder Kämpfer des Islamischen Staates gehandelt haben. Menschenrechtler kritisieren jedoch die Verfahren.

Stand:

Im Irak sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen am Mittwoch mindestens 21 Menschen gehängt worden, die meisten von ihnen wegen „Terrorismus“ und der Zugehörigkeit zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Wie ein Sicherheitsbeamter der Nachrichtenagentur AFP sagte, fanden die Hinrichtungen im Al-Hut-Gefängnis in der südlichen Stadt Nassirija statt.

Unter den Toten war demnach auch eine Frau. Laut zwei weiteren Quellen waren alle irakische Staatsbürger.

In den vergangenen Jahren haben Gerichte Hunderte von Todesurteilen und lebenslange Haftstrafen gegen Iraker verhängt, die wegen „Terrorismus“ verurteilt worden waren. Menschenrechtsgruppen bezeichneten viele der Verfahren als übereilt. Bei den jüngsten Hinrichtungen soll es sich um die höchste Zahl an Hinrichtungen an einem Tag in den vergangenen Jahren gehandelt haben.

Im Juli hatten die Behörden in Nassirija zehn wegen „Terrorismus“ Verurteilte hinrichten lassen, woraufhin Menschenrechtsgruppen ein Ende der Todesstrafe forderten. Auch im Mai waren elf Menschen wegen ähnlicher Vorwürfe hingerichtet worden.

UN-Experten äußerten sich bereits zu Beginn des Jahres besorgt über Berichte, denen zufolge der Irak mit „Massenhinrichtungen in seinen Gefängnissen“ begonnen habe. (AFP)

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