
© dpa/Gerald Herbert
Trotz desaströsem TV-Duell : Führende US-Demokraten und seine Familie stehen hinter Präsident Biden
Schlechte Debatten kämen vor, verteidigte der Senator von Georgia den US-Präsidenten. Raphael Warnock wird selbst als möglicher Ersatz für Biden gehandelt.
Stand:
Führende Mitglieder der Demokratischen Partei in den USA haben sich dagegen ausgesprochen, Präsident Joe Biden aus dem Rennen um die Präsidentschaftswahl im November zu nehmen. Biden hatte am Donnerstag in einem TV-Duell mit seinem mutmaßlichen Herausforderer und Ex-Präsidenten Donald Trump einen schwachen Auftritt hingelegt.
„Auf keinen Fall“, sagte etwa der Senator von Georgia, Raphael Warnock, am Sonntag im Sender NBC auf eine entsprechende Frage. Schlechte Debatten kämen vor. „Ich bin auf der Seite von Joe Biden, und es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass er im November über die Ziellinie kommt.“ Warnock gilt als einer von mehreren Demokraten, die als möglicher Ersatz für Biden gehandelt werden.
Der Vorsitzende der Demokraten im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, sagte dem Sender MSNBC, Biden habe zwar einen Rückschlag erlitten. Das sei aber nichts anderes als eine Vorbereitung für ein Comeback. „Der Moment, in dem wir uns gerade befinden, ist also ein Comeback-Moment.“ Senator Chris Coons aus Delaware sagte dem Sender ABC, Biden müsse im Rennen bleiben, damit Trump verliere. „Ich denke, er ist der einzige Demokrat, der Donald Trump schlagen kann“, sagte Coons.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Der Kongressabgeordnete Jamie Raskin sagte indes MSNBC, es müsse in der Partei ehrliche und ernsthafte Gespräche geben. Biden werde am Ende der Hauptredner auf dem Parteitag im August sein, „egal ob er (Biden) Kandidat ist oder jemand anderes“.
Eine Umfrage des Senders CBS im Anschluss an das Duell hatte gezeigt, dass die Zahl der Demokraten, die der Meinung sind, Biden sollte nicht bei der Präsidentenwahl antreten, auf 46 Prozent gestiegen ist, nach 36 Prozent im Februar.
Bidens Familie offenbar gegen Rückzug aus Wahlkampf
Das Portal „Politico“ berichtete nun, Bidens Familie habe sich in Camp David besonders über die engsten Mitarbeiter des Demokraten echauffiert. Sie trügen die Schuld am Misserfolg des Präsidenten bei der Debatte, hieß es unter Berufung auf das Umfeld der Familie. Biden sei nicht bereit gewesen, Trump stärker anzugreifen, und habe sich zu sehr darauf versteift, seine Bilanz zu verteidigen, anstatt eine Vision für eine zweite Amtszeit zu skizzieren. Außerdem sei er überarbeitet gewesen, soll die Familie kritisiert haben. Ein ranghoher Mitarbeiter Bidens wies „Politico“ zufolge zurück, dass sich die Wut der Angehörigen gegen bestimmte Mitarbeiter richte.
Auch die Familie von US-Präsident Joe Biden ermunterte den 81-Jährigen angeblich dazu, im Rennen ums Weiße Haus zu bleiben. Seine Angehörigen hätten dem Demokraten bei einem Familientreffen in Camp David, dem Landsitz des US-Präsidenten nahe Washington, ihre „uneingeschränkte Unterstützung“ angeboten, berichtete der Sender CNN unter Berufung auf zwei nicht namentlich genannte Berater Bidens.
Auch die „New York Times“ schrieb unter Berufung auf Bidens Umfeld, seine Familie plädiere dafür, dass der Demokrat trotz seines desaströsen Auftritts beim TV-Duell gegen den Republikaner Trump nicht aufgibt. Die Debatte über Bidens hohes Alter nimmt unterdessen weiter an Fahrt auf. (Reuters, dpa)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: