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Türkische Drohnenangriffe nach Anschlag: Angeblich 27 Zivilisten in Syrien getötet
Nach der Attacke von Ankara greift die Türkei kurdische Stellungen in Nord- und Ostsyrien an. Dabei trifft sie laut Aktivisten auch viele Unschuldige.
Stand:
Bei türkischen Drohnenangriffen auf Syrien infolge eines tödlichen Anschlags in Ankara sind nach Aktivistenangaben 27 Zivilisten getötet worden. Die türkischen Streitkräfte hätten „ihre Luft- und Bodenangriffe in Nord- und Ostsyrien“ seit Donnerstag „dramatisch eskaliert“, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrecht am Freitag.
„27 Zivilisten“ seien bei „45 Drohnenangriffen“ getötet worden. Die Beobachtungsstelle sprach auch von vier Angriffen mit Kampfjets.
Die Organisation bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien. Die Angaben der Beobachtungsstelle sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen.
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Am Mittwochnachmittag war vor dem Hauptquartier der türkischen Rüstungsindustrie in Kahramankazan etwa 40 Kilometer von Ankara entfernt ein Anschlag mit fünf Toten und 22 Verletzten verübt worden. Die türkische Regierung machte schnell die verbotene kurdische PKK für den Vorfall verantwortlich. Zwei Angreifer wurden getötet.
Die türkische Armee griff als Reaktion schon in der Nacht zu Donnerstag PKK-Stellungen in Syrien und im Irak an. Insgesamt seien 32 Ziele „erfolgreich zerstört“ worden, erklärte das Verteidigungsministerium.
Die kurdisch geführten Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) hatten am Donnerstag erklärt, dass bei türkischen Luftangriffen zwölf Zivilisten in Nordostsyrien getötet und 25 weitere verletzt worden seien.
Die Türkei hat Truppen im Norden Syriens stationiert und führte schon vor dem Attentat regelmäßig Angriffe in den von Kurden kontrollierten Gebieten aus. Istanbul sieht die von den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) angeführten SDF als verlängerten Arm der PKK. (AFP)
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