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Ukraine bangt um Abwehr: Massiver Raketenangriff auf Kiew – nutzt Putin den US-Waffenstopp schon aus?
Russland feuert bei einem großen Luftangriff neben Drohnen auch ballistische Raketen auf die ukrainische Hauptstadt. Zur Abwehr braucht es genau die Waffen, die die USA womöglich nicht mehr liefern.
Stand:
Nach einem weiteren ergebnislosen Gespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Machthaber Wladimir Putin am Donnerstag (Ortszeit) hat die russische Armee in der Nacht zu Freitag erneut Kiew und andere Orte in der Ukraine angegriffen.
Bei der Luftattacke auf die Hauptstadt wurden offenbar Wohnhäuser beschädigt und nach Angaben des Bürgermeisters Vitali Klitschko mindestens 23 Menschen verletzt. Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge handelte es sich um einen der bisher größten Angriffe – auf ungefähr 550 Ziele.
Neben vielen Kampfdrohnen schoss Russland auch ballistische Raketen auf die ukrainische Metropole fernab der Front, wie unter anderem „Kyiv Independent“ berichtete. Gegen 0:30 Uhr soll Russland die erste Rakete gestartet haben. Zwei Stunden später sollen weitere gefolgt sein. Die ukrainische Luftabwehr fing die meisten davon offenbar ab – doch die bange Frage ist, wie lange das noch möglich sein wird.
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US-Medienberichte über den Lieferstopp bestimmter Waffen besorgten diese Woche die Ukraine. Auch Verteidigungswaffen sollen darunter sein, zum Beispiel Raketen für die Patriot-Abwehrsysteme. Die Ukraine benötigt genau diese Waffen zur Verteidigung gegen die ballistischen Raketen, die Russland in der Nacht abgefeuert hat.
„Der Bestand an Patriot-Raketen ist schon jetzt dünn“
Militärexperte Gustav Gressel erklärte dem Tagesspiegel: „Der Bestand an ukrainischen Patriot-Raketen ist schon jetzt dünn, und Russland hofft, die Ukraine bald leer schießen zu können. Dann kann es ungestraft mit ballistischen Raketen die ukrainische Rüstungsindustrie angreifen. Von deren Existenz hängt das Vermögen der Armee ab, die Front zu halten.“ Weder Europa noch Deutschland könnten ausfallende US-Lieferungen kompensieren.
Trumps Regierung räumte inzwischen ein, zumindest manche Lieferungen pausiert zu haben. Die „Bild“ berichtete, dass die deutsche Regierung sich derzeit darum bemüht, den USA zwei Patriot-Flugabwehrsysteme für die Ukraine abzukaufen. Die Anfrage soll bereits vor Wochen gestellt worden sein. Doch „unklar ist, was der Lieferstopp für den Deal mit Berlin bedeutet.“ (Tsp/Reuters/dpa)
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