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Satellitenbild Ukraine und der Krim mit umliegenden Ländern.

© IMAGO/UIG

Ukraine-Invasion Tag 453: Satellitenbilder zeigen Russlands Vorbereitung für die Gegenoffensive

Nach Anschlag auf Nord-Stream-Pipelines führen Spuren in die Ukraine, Freiwilligenlegionen besetzen Grenzübergang in russischer Region Belgorod. Der Überblick am Abend.

Dass Russland Vorbereitungen bezüglich der zu erwartenden ukrainischen Gegenoffensive trifft, ist bereits seit geraumer Zeit bekannt. So wurden immer wieder Bilder veröffentlicht, die zeigen, wie die russische Armee etwa sogenannte Drachenzähne zur Verteidigung errichtet. Die britische BBC hat nun Satellitenbilder bezüglich solcher Verteidigungsanlagen ausgewertet, die Aufschluss darüber geben könnten, was Moskau von der Gegenoffensive erwartet. In dem Bericht werden dabei vier Orte genannt.

1. Die Westküste der Krim:

Die 25 Kilometer lange Küste der von Russland 2014 völkerrechtswidrig annektierten Krim ist gespickt mit solchen Verteidigungsanlagen wie eben jenen Drachenzähnen. Das Foto, welches die BBC dazu veröffentlicht, stammt aus dem März und lässt vermuten, dass die Arbeiten zu dieser Zeit noch im Gange waren. Laut BBC nehmen einige Militärexperten aber eher an, dass es sich bei der Befestigung der Krim-Küste um eine Vorsichtsmaßnahme handelt, statt einen Angriff von See aus zu erwarten.

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2. Die Stadt Tokmak

Tokmak liegt im Südosten der Ukraine – eine Schlüsselroute, wie die BBC schreibt. Denn von hier aus könnten die Ukrainer versuchen, die Krim von anderen von Russland besetzten Gebieten abzuschneiden. Außerdem sollen drei weitere Städte in der Nähe von Tokmak in ähnlicher Weise befestigt worden sein.

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3. Die Hauptverkehrsstraße E105

Hier sind laut BBC auf einer Länge von rund 35 Kilometern Befestigungsanlagen zu finden. Die E105 verbindet das von Russland besetzte Melitopol im Süden mit der von der Ukraine gehaltenen Stadt Charkiw im Norden. Zudem liegt Saporischschja an der Straße.

4. Rivnopil im Norden von Mariupol

Mariupol war lange umkämpft gewesen, bis die Ukrainer die Stadt an die russischen Besatzer verloren. Bei einer Gegenoffensive könnten die Ukrainer versuchen, sie zurückzuerobern. Entsprechend hat die BBC auf den Satellitenbildern nach Befestigungsanlagen in dieser Region gesucht – und wurde nahe des Dorfes Rivnopil, 55 Kilometer nördlich von Mariupol, fündig.

Die wichtigsten Nachrichten des Tages:

  • Der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, hat vor einer zunehmenden Gefährdung der Demokratie in Deutschland insbesondere durch russische Einflussnahme gewarnt. Über alle Ebenen hinweg sei Russland da aktiv und verbreite seine Desinformation, sagte er im ARD-„Morgenmagazin“.
  • Nach dem grünen Licht der USA für die Ausbildung ukrainischer Piloten an F-16-Kampfjets wird über eine Unterstützung von deutscher Seite diskutiert. „Dass Deutschland nicht über dieses Flugzeug verfügt, heißt nicht, dass wir die Kampfjet-Koalition nicht unterstützen können“, sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, der „Süddeutschen Zeitung“.
  • Die ukrainische Armee hat ihren Kampf um Bachmut bekräftigt und damit russische Angaben dementiert, die Stadt sei vollständig gefallen. Trotz der Versuche russischer Kräfte „die Kontrolle über die ganze Stadt zu erlangen“ verteidigten ukrainische Einheiten weiterhin „mehrere Gebäude und eine Reihe von Befestigungen im südwestlichen Teil Bachmuts“, hieß es.
  • Bei der Suche nach den Urhebern der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines verfolgen die deutschen Ermittler eine neue Spur. Sie führt nach Recherchen von NDR, WDR, „Süddeutscher Zeitung“ und internationalen Medienpartnern unter anderem in ukrainische Militärkreise.
  • Beim Filmfestival im französischen Cannes hat sich eine in den Farben der ukrainischen Flagge gekleidete Frau auf dem roten Teppich mit Kunstblut beschmiert. Anschließend wurde sie von Sicherheitskräften abgeführt, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP am Sonntagabend berichteten.
  • Die russische Freiwilligenlegion „Freiheit für Russland“ und der russische Freiwilligenkorps RDK, die auf der Seite der Ukraine kämpfen, haben den Grenzübergang Graiworon nahe des Dorfes Kozinka in der Region Belgorod besetzt. „Die Legion und die RDK haben Kozinka, Oblast Belgorod, vollständig befreit“, schrieb die Legion auf ihrem Telegramkanal.
  • Russland hat die geplante Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine als nutzlos für den Kriegsverlauf bezeichnet. Die Pläne des Westens hülfen nicht dabei, gegen Russland die gewünschten Ergebnisse zu erzielen, sagte der russische Vize-Außenminister Sergej Rjabkow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
  • Russland will laut britischen Geheimdienstinformationen eine neue Elite-Einheit bei seinen Luftstreitkräften für den Einsatz in der Ukraine schaffen. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Bericht des Verteidigungsministeriums in London hervor. 
  • Die russische Privatarmee Wagner des Geschäftsmannes Jewgeni Prigoschin ist nach Einschätzung westlicher Experten durch die Kämpfe um die ostukrainische Stadt Bachmut geschwächt. Die Söldner seien durch die Abnutzung kaum in der Lage zu neuen Angriffen außerhalb der Stadt, teilte das ISW mit.
  • Nach Angaben der ukrainischen Armee hat Russland in der Nacht zu Montag die ukrainische Stadt Dnipro mit 16 Raketen und 20 Kampfdrohnen angegriffen. Ukrainische Behördenvertreter teilten mit, das Ausmaß des Angriffs sei beispiellos.
  • Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat die Bedeutung eines nicht zustande gekommenen Treffens mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beim G7-Gipfel öffentlich heruntergespielt. „Die Sache ist ganz einfach“, sagte Lula: Selenskyj habe sich verspätet und sei nicht zum Treffen erschienen.

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