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Papst Leo XIV. kommt auf dem Petersplatz im Vatikan an.

© dpa/Gregorio Borgia

„Unmenschliche Behandlung“: Papst Leo XIV. rügt Umgang der USA mit Migranten scharf

Er ist das erste Oberhaupt der Katholischen Kirche aus den USA. Nun äußert sich der Papst klarer als bisher zur Situation der Einwanderer dort. Trumps Gaza-Plan dagegen unterstützt er.

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Deutliche Worte aus dem Vatikan: Papst Leo XIV. hat den Umgang der USA mit Einwanderern schärfer als bisher kritisiert. Er äußerte Zweifel, ob dieser mit der Position der katholischen Kirche zum Schutz des Lebens im Einklang stehe.

„Wenn jemand sagt, er sei gegen Abtreibung, aber mit der unmenschlichen Behandlung von Einwanderern in den Vereinigten Staaten einverstanden, dann weiß ich nicht, ob das Pro-Life ist“, sagte der Papst der Agentur Reuters zufolge vor Journalisten vor seiner Residenz in Castel Gandolfo.

Man kann mir nicht, wie man das mit Franziskus getan hat, vorwerfen, dass ich die USA nicht verstehe.

Papst Leo XIV. 

Eine der zentralen Positionen der katholischen Kirche ist, dass das Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod heilig ist. Der im Mai zum Nachfolger von Papst Franziskus gewählte Leo XIV. ist der erste aus den USA stammende Papst.

In einem vom Portal „Vatican News“ veröffentlichten Zitat hat Leo der Agentur dpa zufolge gerade deutlich gemacht, dass er seine Herkunft als Vorteil sieht: „Man kann mir nicht, wie man das mit Franziskus getan hat, vorwerfen, dass ich die USA nicht verstehe.“ Entsprechende Vorwürfe hatte es gegen seinen im April gestorbenen Vorgänger gegeben, der aus Argentinien stammte und als Kritiker der US-Dominanz in Politik und Wirtschaft galt.

„Ich habe nicht die Absicht, mich in Parteipolitik einzumischen“, sagte der Papst demnach weiter. In der amerikanischen Innenpolitik sei es „sehr viel eher die Aufgabe der Kirchenleitung in den USA, mit dem Präsidenten im Gespräch zu sein.“ Und weiter: „Aber wenn es spezifische Themen gibt, hätte ich kein Problem, sie selbst anzusprechen.“ Dazu gehörten, so der Papst laut Vatican News, die Menschenwürde und die Migranten.

Papst Leo XIV. befürwortet Trumps Gaza-Plan

Den jüngsten Brief der US-Bischöfe zu diesem Thema, in dem diese die Menschenwürde der Einwanderer betont hatten, habe er „sehr geschätzt“. Kritisch merkte er zur Politik seines Heimatlandes an: „Die USA sind ein mächtiger Global Player, und manchmal werden dort die Entscheidungen eher nach wirtschaftlichen Erwägungen als gemäß der Menschenwürde getroffen.“

Lobend äußerte sich der Papst am Dienstag aber zum jüngsten Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen. Der Plan scheine ein realistischer Vorschlag zu sein: „Es sind sehr interessante Elemente darin. Ich hoffe, dass die Hamas innerhalb der gegebenen Frist einwilligt“, zitiert die Agentur KNA den Papst. (lem)

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