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Pete Hegseth, US-Verteidigungsminister

© imago/UPI Photo/IMAGO/Al Drago

Update

Nach Angriff auf mutmaßliches Drogenboot: Venezuela wirft USA „außergerichtliche Hinrichtungen“ vor – Hegseth kündigt weitere Militärschläge an

Die USA wollen ihre Militärschläge gegen Drogenkartelle fortsetzen. Nach einem Angriff auf ein Schnellboot vor Venezuela kündigt US-Verteidigungsminister Pete Hegseth weitere Operationen an.

Stand:

Nach dem US-Angriff auf ein aus Venezuela kommendes Boot hat die Regierung in Caracas den USA „außergerichtliche Hinrichtungen“ vorgeworfen. „Sie haben elf Menschen ohne ordnungsgemäßes Verfahren ermordet“, erklärte am Mittwoch (Ortszeit) Innenminister Diosdado Cabello. „Ein Verdacht auf Drogenhandel rechtfertigt nicht außergerichtliche Hinrichtungen auf See.“

US-Streitkräfte hatten am Dienstag nach Angaben von Präsident Donald Trump ein aus Venezuela kommendes Boot mit Drogen an Bord beschossen und dabei elf Menschen getötet. Der Angriff habe sich gegen „Drogenterroristen“ der Bande Tren de Aragua gerichtet, erklärte Trump. Er veröffentlichte ein Video, das ein Boot zeigt, das angegriffen wird und Feuer fängt.

Der Kommunikationschef von Venezuelas linksgerichteten Präsidenten Nicolás Maduro erklärte, dass die USA „Lügen“ verbreiteten. Das von dem Angriff verbreitete Video sei mit künstlicher Intelligenz erstellt worden, erklärte Alfred Nazareth.

Die Umstände des Angriffes konnten bisher nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden. Die Nachrichtenagentur AFP fand aber keine Anzeichen, dass das Video mit Künstlicher Intelligenz erstellt wurde.

Hegseth: „Dies ist eine todernste Mission“

Kurz darauf kündigte US-Verteidigungsminister Peter Hegseth an, die Militäroperationen gegen Drogenkartelle fortzusetzen. „Wir haben Einsatzkräfte in der Luft, im Wasser und auf Schiffen, denn dies ist eine todernste Mission für uns, und sie wird nicht mit diesem einen Schlag enden“, sagte Hegseth dem Sender Fox News.

Jeder, der in der Süd-Karibik Drogen schmuggle und als Narko-Terrorist eingestuft sei, werde dasselbe Schicksal erleiden, sagte er mit Blick auf das venezolanische Boot.

Die Regierung in Washington hatte die Gruppe Tren de Aragua im Februar als terroristische Vereinigung eingestuft. Am Mittwoch sagte Trump, an Bord seien „riesige Mengen an Drogen“ gefunden worden. Die genauen Umstände des Angriffs vom Dienstag sind jedoch unklar.

Die US-Regierung hat kürzlich sieben Kriegsschiffe und ein Atom-U-Boot mit mehr als 4500 Soldaten in die südliche Karibikregion entsandt. Trump will damit nach eigenen Angaben sein Versprechen einlösen, hart gegen Drogenkartelle vorzugehen.

In Venezuela hat dies Sorgen geschürt, die Regierung in Caracas könnte das eigentliche Ziel sein. Die venezolanische Oppositionsführerin Maria Corina Machado unterstützte den US-Angriff am Mittwoch jedoch auf Fox Noticias.

Man müsse dankbar sein, dass US-Präsident Donald Trump und seine Regierung den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro als das behandelten, was er sei: „das Oberhaupt eines narko-terroristischen Regimes“. Machado durfte bei der Präsidentschaftswahl 2024 nicht antreten, gilt aber als die beliebteste Oppositionsfigur des Landes. (AFP/Reuters)

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