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„Verhaltene Kritik wegen Vetternwirtschaft“: Putin ernennt „Nichte“ zur Staatssekretärin des Verteidigungsministeriums
Anna Ziwiljowa, Tochter von Putins Cousin und Ehefrau des Energieministers, wurde vom Kremlchef befördert. Die Personalie verstärkt den Einfluss der Familie im Kreml.
Stand:
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Tochter seines Cousins Anna Ziwiljowa zur Staatssekretärin des russischen Verteidigungsministeriums befördert. Das geht aus dem täglichen Lagebericht des britischen Verteidigungsministeriums hervor, der am Mittwoch via X veröffentlicht wurde.
Demnach habe Putin die Ernennung der ausgebildeten Psychiaterin bereits am 17. August vorgenommen. Ziwiljowa, die bis 2023 noch „keinen bekannten Hintergrund oder Bezug zu Verteidigungsfragen“ hatte und mit dem russischen Energieminister Sergei Ziwiljow verheiratet ist, wird von russischen Medien landläufig als Putins Nichte bezeichnet.
Als Staatssekretärin steht die 52-Jährige nun in der Rangfolge über den normalen stellvertretenden Verteidigungsministern und ist für die Beziehungen des Verteidigungsministeriums zur Legislative und zu anderen Regierungsstellen zuständig.
Bereits im Juni 2024 wurde Ziwiljowa zur stellvertretenden Verteidigungsministerin ernannt. Diese Funktion soll Putins Nichte auch weiterhin innehaben.
Ziwiljowas Berufung vor zwei Monaten wurde „von der russischen Presse wegen Vetternwirtschaft mit verhaltener Kritik quittiert“, heißt es in dem Bericht. „Es besteht die realistische Möglichkeit, dass ihre weitere Ernennung ein weiterer Beleg für die zunehmende Abkapselung der russischen Elite ist.“ (Tsp)
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