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Sicherheitsbeamte nehmen an den Trauergebeten für einen Polizisten teil, der zusammen mit einem Poliohelfer bei einem Angriff von Bewaffneten im Bezirk Bajaur in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa am 11. September 2024 getötet wurde. Bewaffnete Männer im Nordwesten Pakistans töteten am 11. September einen Poliohelfer und einen Polizisten während der jüngsten Kampagne zur Impfung von Millionen von Kindern im Land, so die Polizei.

© AFP/FAZAL RAHMAN

Vermeintliche Sterilisation von Muslimen durch den Westen: Anhaltende Angriffe auf Polio-Impfteams in Pakistan

In Pakistan sind Impfkampagnen gegen die Kinderlähmung von Gewalt überschattet. Gerade ist es zu zwei Angriffen innerhalb von wenigen Tagen gekommen.

Stand:

In Pakistan ist es innerhalb weniger Tage zu zwei Angriffen auf Impfteams im Einsatz gegen die Kinderlähmung gekommen. Wie ein Polizeisprecher vor Ort der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, erschossen Angreifer in der Region Bajaur im Nordwesten des Landes nahe der afghanischen Grenze einen Impfhelfer und einen begleitenden Polizisten.

Erst am Montag war im Zuge einer Impfkampagne ein Auto mit Polizisten von einer Bombe getroffen worden. Bei dem Anschlag in der Region Südwasiristan wurden nach Angaben eines Polizeisprechers elf Menschen verletzt.

Im März dieses Jahres hatte Pakistan den ersten bekannten Fall von Kinderlähmung in diesem Jahr gemeldet. Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus sind in Pakistan von Gewalt überschattet. Immer wieder kommt es zu Angriffen auf Impfteams. Impfungen gegen Polio werden von einigen militanten Islamisten als Mittel des Westens betrachtet, mit dem vermeintlich Muslime sterilisiert werden sollen.

Krankheit fast ausgerottet

Polio ist eine ansteckende Infektionskrankheit, die dauerhafte Lähmungen hervorrufen oder auch zum Tod führen kann. Verbreitet wird das Virus oft über verunreinigtes Wasser. Eine Heilung gibt es bisher nicht. Die Krankheit konnte durch Impfkampagnen in den meisten Ländern der Welt ausgerottet werden. Pakistan zählt zu den wenigen Ländern, in denen es noch regelmäßig zu Erkrankungen mit dem Wildtyp des Erregers kommt. (dpa)

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