
© IMAGO/ZUMA Wire/IMAGO/Paul Kitagaki Jr.
„Versager“, „Werden ihn feuern“: Kaliforniens Gouverneur keilt gegen Trump – und kündigt „Tag der Befreiung“ an
Im typischen Trump-Ton verhöhnt Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom seit Tagen den US-Präsidenten. Hintergrund ist die Neuordnung von Wahlkreisen. Newsom will die Republikaner nun mit ihren eigenen Waffen schlagen.
Stand:
Seit Tagen verspottet das Presseteam von Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom US-Präsident Trump auf X in dessen eigener, charakteristischen Social-Media-Sprache. Komplett in Großbuchstaben geschrieben, wird Trump in mehreren Beiträgen als „Versager“, „krimineller Präsident“, „Hühnchen“ und erfolgloser Geschäftsmann bezeichnet. Im Kontrast dazu stehe Newsom, „Amerikas beliebtester, attraktivster Gouverneur“.
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Beendet werden die meisten Postings – ganz wie bei Trump – mit einem „Danke für Ihre Aufmerksamkeit für diese Angelegenheit“. Doch es handelt sich hierbei nicht nur um einen Spaß – vielmehr hat die PR-Offensive Newsoms einen ernsten Hintergrund, den der Gouverneur bei einer Pressekonferenz am Donnerstag (gegen 20:30 Uhr deutscher Zeit, Anm.) vertiefen will.
Es geht um die Neuordnung von Wahlkreisgrenzen, in den USA „Gerrymandering“ genannt. Dabei werden Wahlkreise so manipuliert, dass die Stimmen der Anhänger der gegnerischen Partei entweder konzentriert oder zersplittert werden – was in einem Mehrheitswahlrecht sehr effektiv sein kann.
Die Republikaner wollen mit zusätzlichen Mandaten aus Texas bei den Kongresswahlen im November 2026 ihre derzeit sehr knappe Mehrheit in der nationalen Parlamentskammer sichern. Um das zu verhindern, „flohen“ die texanischen Demokraten deshalb in andere demokratisch regierte Bundesstaaten, um das nötige Quorum für die Abstimmung zu verhindern.
Dann wäre der in Texas erlangte Vorteil für die Republikaner dahin
Doch was Texas kann, kann auch Kalifornien. Newsom drohte als Reaktion, auch in Kalifornien Wahlkreisgrenzen so zu verschieben, dass die Demokraten höchstwahrscheinlich mehrere Sitze im Parlament hinzugewinnen würden. Da Kalifornien als bevölkerungsreichster Bundesstaat die meisten Abgeordneten entsendet, wäre der in Texas erlangte Vorteil für die Republikaner dahin.
Um nicht eine Spirale der Schummelei auszulösen, bot Newsom Trump in einem öffentlichen Brief zugleich einen „Deal“ an. Wenn Texas seine Pläne zurücknehme, würde auch Kalifornien von einer Neuordnung absehen. „Sie spielen mit dem Feuer. Kalifornien kann alle Vorteile neutralisieren, die Sie sich erhoffen. Dieser Versuch, Wahlkreiskarten zu manipulieren, um an der Macht zu bleiben, ist ein Affront gegen die amerikanische Demokratie“, schrieb er.
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Newsom sei der Meinung, dass Wahlkreise unabhängig bestimmt werden sollten. Doch wenn die Republikaner nicht zurückzögen, würden sie ihm keine Wahl lassen. Eine bis Mittwoch Abend gesetzte Frist ließ Trump jedoch verstreichen.
„Die besten Karten, die je erstellt wurden - sogar besser als jene von Christopher Kolumbus“
Und so heißt es nun auf dem X-Account von Newsoms Presseteam: „Kalifornien wird nun neue, ‘wunderschöne’ Karten erstellen. Leute sagen, es sind die besten Karten, die je erstellt wurden – sogar besser als jene von Christopher Kolumbus. Sie werden historisch, denn sie werden Trumps Präsidentschaft beenden (Demokraten übernehmen wieder das Repräsentantenhaus!). Donald Trump (der kriminelle Präsident) mach dich bereit für die schönste Rache, die man je gesehen hat!!! Könnte der schlimmste Tag deines Lebens werden, da deine Präsidentschaft endet. Amerika wird befreit werden – viele nennen es „Tag der Befreiung“!!! Danke für Ihre Aufmerksamkeit für diese Angelegenheit“.
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Im November 2026 finden – wie alle zwei Jahre – die Kongresswahlen statt. Dann stehen alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus sowie rund ein Drittel der 100 Senatssitze zur Wahl. Newsom gilt derweil nach aktuellem Stand bei den Demokraten als aussichtsreicher Kandidat für die nächste Präsidentenwahl im Jahr 2028.
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