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Der ehemalige brasilianische Präsident Jair Bolsonaro, der wegen einer medizinischen Behandlung vorübergehend aus dem Hausarrest entlassen wurde, verlässt ein Krankenhaus in Brasilia (Archivbild).

© dpa/AP/Eraldo Peres

Update

Verurteilter Ex-Präsident Brasiliens: Bolsonaro erhält Hautkrebsdiagnose

Jair Bolsonaro befindet sich derzeit in Hausarrest und wurde kürzlich zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Nun musste der Ex-Präsident wegen akuter gesundheitlicher Probleme ins Krankenhaus.

Stand:

Bei dem ehemaligen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro ist Hautkrebs festgestellt worden. Zwei Hautstellen, die bei einer Operation am Sonntag entfernt wurden, wiesen Hautkrebs auf und müssten nun regelmäßig ärztlich überwacht werden, teilte der behandelnde Arzt Claudio Birolini mit. „Es ist weder die mildeste noch die aggressivste Form, aber dennoch eine Form von Hautkrebs“, sagte er.

Bolsonaro war am Dienstag erneut wegen Übelkeit, Schwindel und niedrigem Blutdruck ins Krankenhaus gebracht worden und verbrachte eine Nacht dort. Bei der Untersuchung zeigten sich noch Spuren einer kürzlich überstandenen Lungenentzündung, eine „anhaltende Blutarmut und eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion“, hieß es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bulletin der Privatklinik in Brasília, in die Bolsonaro am Dienstag gebracht worden war. Am Mittwoch konnte der 70-Jährige die Klinik wieder verlassen.

Bolsonaros Sohn Flavio hatte von einem „Notfall“ geschrieben. Dem Krankenhaus-Bulletin zufolge war der ehemalige Präsident bei seiner Ankunft in der Klinik „dehydriert“ gewesen, seine Herzschlagfrequenz sei erhöht und sein Blutdruck deutlich abgesenkt gewesen.

Bolsonaro leidet unter den gesundheitlichen Folgen eines Messer-Attentats gegen ihn im Wahlkampf vor der für ihn siegreichen Präsidentschaftswahl 2018. 

Der ultrarechte Politiker war in der vergangenen Woche wegen Putschplänen zu einer Haftstrafe von 27 Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Das Oberste Gericht befand ihn für schuldig, eine „kriminelle Organisation“ angeführt zu haben, die seine Wahlniederlage von 2022 gegen den heutigen linksgerichteten Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva habe kippen wollen.

Bolsonaro, der von 2019 bis 2022 Staatschef war, weist alle Vorwürfe zurück und bezeichnet sich als Opfer politischer Verfolgung. Die Anwälte des rechtsextremen Ex-Präsidenten kündigten Berufung gegen das Urteil an. Wegen Fluchtgefahr steht er seit Anfang August unter Hausarrest. (dpa)

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