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Viele nutzen den dichten Nebel über dem Meer: Spanien beklagt Notlage wegen steigender Flüchtlingszahlen
Fast 700 Menschen pro Tag zählt die spanische Nordafrika-Exklave Ceuta, die schwimmend die EU erreichen wollen. Sorgen bereiten den Verantwortlichen vor allem die vielen Minderjährigen.
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Nach Angaben spanischer Behörden versuchen derzeit Tausende Menschen, illegal in die spanische Nordafrika-Exklave Ceuta zu gelangen und damit in die EU. Seit Donnerstag hätten täglich im Schnitt fast 700 Flüchtlinge probiert, schwimmend oder mit kleinen Booten in die Küstenstadt zu gelangen. Ceuta liegt auf der nordafrikanischen Seite der Straße von Gibraltar und ist von marokkanischem Staatsgebiet umgeben, gehört aber zu Spanien.
Die hauptsächlich aus Marokko und Algerien stammenden Migranten hätten dabei auch den dichten Nebel über dem Meer ausgenutzt, so die Behörden. Der konservative Regierungschef von Ceuta, Juan Jesus Vivas, sprach von einer „Notlage“. Große Sorgen bereiteten der Regionalregierung dabei vor allem die vielen unbegleiteten minderjährigen Migranten. Schon jetzt müssten 475 von ihnen betreut werden.
Politischer Streit um Einwanderungsgesetze
Vivas forderte von der sozialistischen Zentralregierung die Übernahme durch andere Regionen auf dem Festland. Dagegen stellt sich aber auch Vivas eigene konservative Partei in Madrid. Die regierenden Sozialisten und die Konservativen um Oppositionsführer Alberto Nunez Feijoo streiten derzeit über eine Reform des spanischen Einwanderungsgesetzes.
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In den letzten Tagen hatte das spanische Innenministerium mitgeteilt, die irreguläre Migration nach Spanien habe deutlich zugenommen. Allein auf den Kanarischen Inseln zum Beispiel seien zwischen Anfang Januar und Mitte August rund 22.300 Bootsmigranten angekommen - im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2023 ein Anstieg um 126 Prozent. Landesweit seien 2024 bereits mehr als 31.100 Menschen irregulär ins Land kamen, 66 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Ab Dienstag besucht Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez Gambia, Mauretanien und den Senegal, um die dortigen Grenzkontrollen zu verbessern. Im Gegenzug will er wirtschaftliche Hilfe anbieten. (KNA)
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