
© dpa/Vadim Belikov
Von der Fabrik sofort an die Front?: Nicht explodierte russische Rakete soll Munitionsknappheit belegen
Wenige Tage nach Produktion soll Russland eine Tornado-S abgefeuert haben. Üblich sind monatelange Tests vor dem Einsatz. Diese fielen offenbar aus - ein Zeichen, dass Russlands Bestände knapp werden.
Stand:
Der Fund einer nicht explodierten russischen Rakete in der nordukrainischen Region Sumy könnte auf eine Munitionsknappheit der russischen Truppen hinweisen, berichtet „Bloomberg“. Demnach mache das Produktionsdatum des Projektils für das Tornado-S Mehrfachraketenstartsystem stutzig.
Ukrainische Streitkräfte hätten die Rakete bereits im Juni gefunden. Als Produktionsdatum sei der 19. Mai 2023 vermerkt, wie Fotos beweisen sollen. Normalerweise würden Raketen nach der Produktion monatelangen Tests unterzogen werden, erläutert die ukrainische NGO „StateWatch“. Das ist bei dieser Rakete offensichtlich nicht passiert.
„Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Russen unter Druck stehen, Raketen abzufeuern, sobald sie von den Produktionsbändern rollen, um internationalen Sanktionen und westlichen Vorhersagen zu trotzen, dass sie ausgehen werden“, heißt es in dem Bloomberg-Bericht.
Zudem sei das Haltbarkeitsdatum der Rakete mit dem 12. September dieses Jahres ungewöhnlich kurz angegeben, ergänzt „StateWatch“.
Ein westlicher Geheimdienstler gibt allerdings auch zu bedenken, dass Russland bei der Einhaltung von internationalen Standards bei der Waffenproduktion schon in der Vergangenheit nicht gerade streng war, berichtet „Bloomberg“. Die Daten könnten demnach auch einfach der russischen Vorgehensweise entsprechen.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: