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Waffenruhe bleibt aus: Pakistan wirft Afghanistan Ablenkungsmanöver vor
Vier Tage haben Pakistan und Afghanistan in Istanbul über eine Waffenruhe verhandelt. Nun erklärt Islamabad die Gespräche für gescheitert.
Stand:
Pakistan hat die Verhandlungen über eine dauerhafte Waffenruhe mit Afghanistan für gescheitert erklärt.
„Bedauerlicherweise gab die afghanische Seite keine Zusicherungen, wich immer wieder vom Kernthema ab und griff zu Schuldzuweisungen, Ablenkungsmanövern und Tricks“, erklärte Pakistans Informationsminister Attaullah Tarar am Mittwoch im Onlinedienst X nach vier Tagen Verhandlungen in Istanbul, die von Katar und der Türkei vermittelt worden waren. Der Dialog habe „keine praktikable Lösung“ hervorgebracht. Von afghanischer Seite gab es zunächst keine Äußerungen.
Der Konflikt zwischen den beiden Nachbarländern hatte sich nach Explosionen in Kabul am 9. Oktober verschärft. Die Taliban-Behörden in Afghanistan machten Pakistan für die Explosionen verantwortlich. Nachdem eine erste 48-stündige Waffenruhe abgelaufen war, kam es nach Gesprächen in Doha am 19. Oktober zu einer zweiten Waffenruhe.
Die Beziehungen zwischen beiden Ländern haben sich in den vergangenen Jahren wegen Vorwürfen aus Islamabad verschlechtert, Afghanistan beherberge militante Gruppen, die Anschläge in Pakistan verübten.
Seit der Rückkehr der radikalislamischen Taliban an die Macht in Afghanistan im August 2021 hat es wiederholt Scharmützel zwischen Einheiten der beiden Nachbarländer gegeben. Pakistan wirft Afghanistan seit langer Zeit vor, Milizen Schutz zu gewähren, die in Pakistan Anschläge verüben. Die Taliban-Regierung in Kabul bestreitet dies. (AFP)
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