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US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump

© Imago/Luke Johnson

Update

Wahlkampf-Auftritt bei Lobbyisten: Trump fordert nach Amokläufen mehr Waffen an US-Schulen

Der ehemalige US-Präsident wetterte erneut gegen die aktuelle Biden-Regierung. Trump legte zudem erstmals seit dem Ende seiner Amtszeit freiwillig seine Finanzen offen.

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Der ehemalige US-Präsident Donald Trump und andere prominente Republikaner haben die Jahresversammlung der Schusswaffenlobby-Organisation National Rifle Association (NRA) zu Wahlkampfauftritten genutzt.

Trump, der 2024 wieder ins Weiße Haus einziehen will, wetterte in seiner Rede am Freitagabend (Ortszeit) in gewohnter Manier gegen die Regierung seines demokratischen Amtsnachfolgers Joe Biden. Der 76-Jährige bezeichnete seine politischen Gegner als Kommunisten, die die USA und ihn persönlich mit allen Mitteln zerstören wollten. Als Beispiel nannte er die diversen Rechtsstreitigkeiten, in die er verwickelt worden sei.

Trumps ehemaliger Vize, Mike Pence, trat bei der Veranstaltung in seinem Heimat-Bundesstaat Indiana ebenfalls auf. Während Trump von der Menge gefeiert wurde, begrüßten einige Zuschauer Pence mit Buh-Rufen. Dem einstigen Stellvertreter werden ebenfalls Ambitionen auf die Präsidentschaft nachgesagt, bislang hat er allerdings keine Bewerbung für eine Kandidatur verkündet.

Von anderen prominenten Republikanern wie der ehemaligen US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, und dem Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, wurden bei der Konferenz Videobotschaften abgespielt.

Trump und Pence äußerten sich bei der Veranstaltung auch zu den jüngsten Amokläufen in den US-Städten Nashville und Louisville, bei denen insgesamt mehr als ein Dutzend Menschen getötet wurden, darunter auch die Täter.

Trump weist Schuld der Waffenlobby an Gewalttaten zurück

Schuld an den Gewalttaten sei nicht die große Zahl an Feuerwaffen in den USA, sondern der Geisteszustand der Schützen, wiederholten die Redner das bekannte Argument der Waffenlobby. Die Lösung seien demnach nicht striktere Waffengesetze, wie sie Biden seit langem fordert, sondern mehr Waffen an Schulen, damit sich Lehrer und Sicherheitspersonal besser verteidigen könnten.

In den USA ist tödliche Gewalt mit Schusswaffen, die dort leicht zu kaufen sind, an der Tagesordnung. Die Gesundheitsbehörde CDC führt in einer Statistik für das Jahr 2020 landesweit 45 222 Schusswaffentote auf. Mehr als die Hälfte davon waren Selbstmorde.

Die NRA ist der mächtigste Waffenlobbyverband der USA. Vor allem republikanische Politiker bemühen sich regelmäßig um die Unterstützung der NRA, die auch eine Bewertung für Amtsinhaber und Kandidaten abgibt, die sich aus der Waffenfreundlichkeit ihrer öffentlichen Aussagen und ihres Abstimmungsverhaltens ergibt.

Trump hat am Freitag zudem erstmals seit dem Ende seiner Amtszeit freiwillig seine Finanzen offengelegt. Wie aus den rund 100 Seiten umfassenden veröffentlichten Unterlagen hervorgeht, gibt er darin die Einnahmen aus seiner digitalen Sammelkartenserie, dem Unternehmen hinter seiner Onlineplattform Truth Social sowie aus Auftritten als Redner an.

Der Schritt ist Voraussetzung für Trumps erneute Bewerbung als republikanischer Präsidentschaftskandidat für die Wahl 2024. Dem Bericht zufolge belaufen sich Trumps Einnahmen allein aus seinen digitalen Sammelkarten auf zwischen 100.000 und einer Million Dollar (zwischen 90.000 und 900.600 Euro). Auf den Bildern mit einem Stückpreis von 99 Dollar (umgerechnet 93 Euro) ist der Republikaner in verschiedenen Posen zu sehen, darunter als Cowboy, Astronaut und Kampfpilot.

Zudem verdiente er laut den Unterlagen mehr als fünf Millionen Dollar (rund 4,5 Millionen Euro) mit Auftritten als Redner. Trump hatte sich jahrelang geweigert, seine Finanzen offenzulegen. Der Oberste Gerichtshof der USA hatte im November nach jahrelangem Rechtsstreit den Weg für die Herausgabe von Trumps Steuererklärungen freigemacht. (dpa, AFP)

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